Marktberichte

Banken schwächeln Tokio schließt schwächer

Mit einer kaum veränderten Tendenz geht die Börse in Tokio aus dem Handel. Der Nikkei-225 verzeichnet ein minimales Plus von 4 Punkten auf 10.638 Zähler.

Vor allem Bankentitel standen in Tokio unter Druck.

Vor allem Bankentitel standen in Tokio unter Druck.

(Foto: REUTERS)

Der Topix-Index stieg um 0,1 Prozent auf 916 Punkte. Vor allem die Bankenwerte zeigten sich mit Abgaben und belasteten das Sentiment. Die Umsätze seien weiter zurückgegangen, da der Mittwoch der letzte Handelstag des Jahres ist. Es könnte nach Ansicht eines Marktteilnehmers noch einmal zu verstärktem "Window-Dressing" kommen.

Bei den Finanzwerten standen vor allem Sumitomo Mitsui Financial Group unter Druck. Hier belasteten Sorgen um eine mögliche Kapitalerhöhung. Die Aktie gab um 2,7 Prozent nach. Aber auch die schwachen Sektorvorgaben aus den USA belasteten das Sentiment. Mizuho Financial Group verbilligten sich um 0,6 Prozent, und die Aktien des Versicherers Tokio Marine Holdings verzeichneten einen Abschlag von 0,4 Prozent.

Japan Airlines bauten die Abgaben vom Vortag leicht aus. Nach einem Bericht des "Nikkei" schließe die Fluggesellschaft im Zuge ihrer Erneuerungsstrategie auch die Möglichkeit einer Insolvenz nicht aus. Die Aktie verlor bei hohen Umsätzen weitere 1 Prozent. "Die Regierung wird das Unternehmen sicherlich stützen, doch es bleibt die Frage, was im Zuge der Restrukturierung geschieht", so ein Analyst.

Die Aktien des Bekleidungseinzelhändlers Shimamura gewannen 3,5 Prozent. Die Analysten von Nomura Securities hatten den Wert auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft und das Kursziel angehoben.

Seoul im Minus

Gedrückt von Dividendenabschlägen bei schwer gewichteten Aktien schloss der Aktienmarkt in Seoul bei dünnen Umsätzen leichter. Wie in Tokio gehörten vor allem die Bankenwerte zu den Verlierern. Der Kospi büßte 0,8 Prozent ein auf 1672 Punkte.

Gesprächsthema waren die Aktien von Kumho Tire, die um 12,7 Prozent einbrachen und im späten Verlauf auch den Gesamtmarkt drückten. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, die Lohnzahlungen für Dezember auf Januar zu verschieben, um zum Jahresende allen notwendigen Kreditverpflichtungen nachkommen zu können. Dies belastete auch die Tochterunternehmen. Kumho Industrial verloren 6,8 Prozent, Korea Kumho Petrochemical gaben um 13,2 Prozent nach.

Die Bankenaktien hätten unter andauernden Sorgen über die Gewinnentwicklung gelitten angesichts des von der Bankenaufsicht gewünschten niedrigeren Kreditvolumens im Verhältnis zu den Einlagen. Im Sektor standen vor allem Woori Finance Holdings mit einem Abschlag von 5,9 Prozent unter Druck. Das Institut ist stark bei der Kumho Asiana Holdings engagiert. Ein Händler stufte die Reaktion auf die Aussagen von Kumho Tire allerdings als überzogen ein. Die finanzielle Lage bei dem Unternehmen sei nicht neu. Daher könnte es am Mittwoch zu einer Erholung kommen.

Am letzten Handelstag des Jahres wird mit verstärktem "Window-Dressing" gerechnet. Die Investoren dürften vor allem Technologie- und Automobilaktien kaufen, hieß es weiter. Samsung Electronics schlossen mit einem Minus von 0,1 Prozent, LG Electronics fielen um 0,8 Prozent, und Kia Motors gaben 0,5 Prozent ab. Die Aktien von Index-Schwergewicht Hyundai Motor gewannen dagegen 0,4 Prozent.

Gewinne in China

Erholt von den Verlusten aus dem frühen Handel schlossen die Börsen in China mit Aufschlägen. Der Optimismus hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Unternehmensgewinne habe die Sorgen, die chinesische Regierung könnte weitere Schritte zur Eindämmung der steigenden Immobilienpreise ergreifen, überlagert, hieß es. Der Shanghai-Composite legte um 0,7 Prozent auf 3212 Punkte zu. In Hongkong erholte sich der Hang-Seng-Index (HSI) ebenfalls und gewann 0,1 Prozent auf 21.499 Punkte. An beiden Handelsplätzen verlief das Geschäft nach Aussage von Händlern aber ruhig bei niedrigen Umsätzen.

In den kommenden Tagen rechnen Analysten mit einer Konsolidierung, da alle negativen Nachrichten nun eingepreist seien. Dazu zählten eine Erholung des Dollar und die erwartete Ausgabe neuer Aktien durch Unternehmen im kommenden Jahr. "Ich rechne mit einem weiteren kontinuierlichen Anstieg der Kurse, da sich die Wirtschaft in China auf dem Wege der Erholung befindet und sich die Gewinnsituation der Unternehmen verbessert hat", so ein Analyst. Es könne zwar zwischenzeitlich zu vereinzelten Gewinnmitnahmen kommen, doch sollte dies den Aufwärtstrend nicht beeinflussen.

Vor allem die Werte aus dem Bankensektor zeigten sich mit Aufschlägen. Hier rechnen Anleger in den kommenden Jahren mit starken Ergebnissen. Industrial & Commercial Bank of China gewannen 1,2 Prozent, Bank of China verbesserten sich um 1,7 Prozent und China Merchants Bank schlossen mit einem Plus von 2,3 Prozent.

Gesucht waren auch Titel aus dem Infrastruktursektor. Hier wird aufgrund des Konjunkturprogramms der chinesischen Regierung in Höhe von 4 Billionen Yen mit einer deutlichen Verbesserung bei den Umsätzen gerechnet. Shanghai Shentong Metro verteuerten sich um 10 Prozent, Shanghai Construction legten um ebenfalls 10 Prozent zu.

Dagegen verzeichneten die Immobilienwerte leichte Abgaben. Zur Begründung wird auf Sorgen verwiesen, die chinesische Regierung könnte weitere Maßnahmen ergreifen, um den schnellen Anstieg der Immobilienpreise einzudämmen. China Vanke reduzierten sich um 0,8 Prozent, China Merchants Property gaben um 1,9 Prozent nach, und Shenzhen Properties & Resources Development fielen um 2,4 Prozent.

Quelle: ntv.de, DJ

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