Marktberichte

Stimmungsumschwung in Asien Tokio verliert, Shanghai gewinnt

Die fernöstlichen Börsen gehen mit unterschiedlichen Vorzeichen ins Wochenende. Während der Aktienmarkt in Tokio mit Verlusten schließt, kann Shanghai deutlich zulegen. Hintergrund ist das starke Wirtschaftswachstum Chinas und die damit einhergehenden Ängste im Ausland vor einer restriktiveren Geldpolitik Pekings.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Aussicht auf eine Drosselung des Wirtschaftswachstums in China hat am Freitag an den asiatischen Aktienmärkten für Ernüchterung gesorgt. Die maßgeblichen Indizes lagen größtenteils im Minus. Investoren gehen davon aus, dass die Volksrepublik mit weiteren geldpolitischen Straffungen einer konjunkturellen Überhitzung sowie dem Preisauftrieb entgegenwirken dürfte.

Genährt wurden diese Erwartungen von den am Donnerstag vorgelegten Wachstums- und Inflationsdaten. Demzufolge legten zuletzt sowohl das chinesische Bruttoinlandsprodukt als auch die Verbraucherpreise überraschend stark zu. Zügelt die weltweite Konjunkturlokomotive China die heimische Wirtschaft, würden dies auch viele ausländische Unternehmen zu spüren bekommen. Insbesondere würde der Rohstoff- und Energiehunger des Landes nachlassen. Daher standen zum Wochenschluss Öl- und Bergbauwerte unter Druck.

Shanghai hui, Tokio pfui   

Nikkei
Nikkei 43.018,75

In Tokio schloss der Nikkei-Index der 225 führenden Werte 1,6 Prozent tiefer auf 10.275 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 1,8 Prozent auf 911 Zähler. Im Minus lagen auch die Marktbarometer in Hongkong, Taiwan, Singapur und Seoul. Deutlich höher notierte lediglich die Börse in Shanghai. Beflügelt wurde sie von deutlichen Kursgewinnen chinesischer Baukonzerne.

In Japan sprachen Börsianer von Anzeichen für einen Stimmungsumschwung, nachdem der Tokioter Markt seit November 13 Prozent zugelegt hatte. "Ich wäre nicht überrascht, wenn er vor einer Korrektur stünde", sagte Aktienstratege Takashi Hiroki von Monex Inc. Eine Konsolidierung erwartet auch Mitsuo Shimizu von Cosmo Securities. "Aber das ist kein Anlass zu großer Sorge", fügte er hinzu. Nach der Korrektur würden die Kurse wahrscheinlich wieder zulegen.

Schwacher Bergbau

Unter den Einzelwerten stand in Tokio der Bergbau-Sektor im Fokus. Mitsubishi Corp verloren 4,5 Prozent, Mitsui & Co 3,3 Prozent. Die Aktien der Öl- und Gasentwicklungsgesellschaft Inpex Corp gaben 3,2 Prozent nach. Im Plus lagen dagegen NEC Corp. Der Kurs von Japans größtem PC-Hersteller stieg um 2,1 Prozent. Börsianer begrüßten die Nachricht, dass das Unternehmen mit dem chinesischen Lenovo-Konzern über ein Joint Venture spricht.

An den fernöstlichen Devisenmärkten legte der Euro 0,1 Prozent zu auf 1,3486 Dollar. Händler verwiesen auf erfolgreiche Anleihenplatzierungen der hoch verschuldeten Euro-Länder Portugal und Spanien. Zudem werde am Markt eine Stärkung des Euro-Rettungsschirms erwartet. Weitere Handelsimpulse könnte im Handelsverlauf der Ifo-Geschäftsklima-Index liefern.

Quelle: ntv.de, rts

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