Marktberichte

Schnäppchenjäger unterwegs Tokios Börse holt auf

Ein kleiner Vorgeschmack auf den Frühling.

Ein kleiner Vorgeschmack auf den Frühling.

(Foto: REUTERS)

Die Börse in Tokio legt nach einem feiertagsbedingten langen Wochenende deutlich zu. Investoren greifen auf dem Kursniveau wieder beherzt zu - vor dem Wochenende war der Nikkei auf den tiefsten Stand seit eineinhalb Monaten gefallen.

Die asiatischen Aktienmärkte sind trotz überraschend schwacher Konjunkturdaten aus China mit Gewinnen in die Woche gestartet. Der schwächere Yen beflügelte die Stimmung in Japan. Zudem deckten sich viele Investoren vor der anstehenden Auszahlung der Dividenden mit Aktien ein.

Der Nikkei-Index schloss 1,8 Prozent fester bei 14.475 Punkten, der breiter gefasste Topix notierte 1,5 Prozent höher bei 1163 Zählern. Die Aktien von Daiichi Sankyo und der Fluggesellschaft ANA gewannen vier und 3,2 Prozent. Beide Unternehmen zahlen den Aktionären eine Dividende, die am Mittwoch Aktien halten.

Zudem profitierten die japanischen Aktien vom schwächeren Yen. Der Dollar legte 0,2 Prozent auf 102,45 Yen zu. Dabei spielt die Aussicht auf eine raschere Zinserhöhung in den USA eine Rolle. Nach der ersten Pressekonferenz der US-Notenbank Fed unter ihrer neuen Chefin Janet Yellen in der vergangenen Woche wird mit einem derartigen Schritt bereits Anfang 2015 gerechnet.

Auch an den meisten anderen asiatischen Aktienmärkten legten die Kurse zu. Der entsprechende MSCI-Index für die asiatischen Börsen ohne Japan gewann 0,9 Prozent. In China notierte der CSI300 der Börsen Schanghai und Shenzhen gut ein Prozent im Plus.

Chinas taumelt abwärts - HSBC-Index sinkt

Überraschend schwache Daten der chinesischen Industrie wurden von Börsianern relativ gelassen aufgenommen, verhinderten aber auch weitere Kursgewinne. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex fiel auf 48,1 Punkte von 48,5Zähler im Februar und liegt damit unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Das Barometer für die Produktion ist damit so niedrig wie seit September 2012 nicht mehr. Sowohl die Produktion als auch die Bestellungen setzten dabei ihre Talfahrt fort. "Es handelt sich um eine Schwäche auf breiter Front und die heimische Nachfrage nimmt weiter ab", kommentierte HSBC.

"Die Sorgen rund um die chinesische Konjunktur werden uns in den kommenden Wochen begleiten, wenn die dämpfenden Effekte des Winters und des Neujahrsfests nachlassen", sagte Eva Lucas, Marktstrategin bei IG im australischen Melbourne.

Allerdings lieferte die Umfrage auch Hoffnungsschimmer: Die Export-Bestellungen legten erstmals seit vier Monaten zu. Auch der Beschäftigungsindex nahm deutlich zu, auch wenn er dabei unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern verharrte. Der Einkaufsmanager-Index basiert auf einer Umfrage unter vorwiegend kleinen und mittelständischen Privatunternehmen.

Was macht die japanische Notenbank?

Sorgen über die japanische Wirtschaft begrenzten ebenfalls den Aufwärtstrend. "Am japanischen Aktienmarkt ist der Frühling noch nicht angekommen", erklärte Masatoshi Kikuchi von Mizuho Securities. Börsianer sprachen von großer Unsicherheit über den weiteren Kursverlauf bis zum Ende des Fiskaljahres am 31. März. "Der Fokus liegt auf der Frage, ob die Notenbank gewillt oder bereit dazu ist, weitere geldpolitische Schritte zu unternehmen. Viele Kunden erwarten oder hoffen, dass dies geschehen wird", sagte Kikuchi weiter.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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