Starker Yen belastet Tokios Börse unter Druck
28.10.2009, 09:10 UhrEnttäuschende Konjunkturdaten aus den USA haben die Aktienmärkte in Fernost belastet. Das gesunkene US-Verbrauchervertrauen schürte erneut Sorgen über die Geschwindigkeit der wirtschaftlichen Erholung.
An der Tokioter Börse fiel der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,4 Prozent auf 10.075 Zähler. Der breiter gefasste Topix schloss 0,8 Prozent im Minus bei 888 Punkten. Die Aktienmärkte in Südkorea, Hongkong, Shanghai, Singapur und Taiwan notierten ebenfalls tiefer.
In Tokio lastete auch der stärkere Yen. Eine Aufwertung der Landeswährung belaste die Ergebnisse japanischer Exporteure, hieß es. Analyst Yutaka Miura von Mizuho Securities sagte, dass die von Quartalsberichten ausgelösten Käufe japanischer Aktien kurzlebig sein könnten und die Risiken wegen des Yen zunähmen. "Die Kursverluste an den US-Börsen - bei einigen den dritten Tag in Folge - erhöhen die Möglichkeit einer wirklichen Korrektur", ergänzt er. Damit nähmen die Sorgen zu, dass auch an anderen Aktienmärkten in der Welt eine Korrektur bevorstehen könnte. Dies stehe im Gegensatz zu guten Ergebnissen bei Einzelwerten wie Honda. Andere Analysten verwiesen darauf, dass sich viele Anleger zudem zurückhielten, um den weiteren Verlauf der Berichtssaison abzuwarten. In dieser und der kommenden Woche legen Börsenschwergewichte wie Sony und Toyota ihre Zahlen vor.
Tech-Werte vor allem aus der Chipbranche wie Advantest gehörten zu den größten Verlierern. Advantest-Papiere verloren 5,2 Prozent, die von Tokyo Electron 6,1 Prozent. Nach unten ging es auch für die Anteilsscheine von Canon und Ricoh. Beide hatten wegen einer schwachen Nachfrage nach Kopierern starke Gewinneinbrüche hinnehmen müssen. Canon-Titel büßten 3,4 Prozent ein, die von Ricoh 2,2 Prozent.
Reedereititel setzten ihre Talfahrt vom Vortag fort, gedrückt durch Sorgen um die Gewinnerholung. Kawasaki Kisen fielen um 4,5 Prozent und Mitsui OSK um 2,2 Prozent.
Gegen den Trend kräftig zulegen konnte der Autohersteller Honda, der tags zuvor überraschend seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr fast verdreifacht hatte. Die Papiere gewannen 3,3 Prozent. Im Honda-Schlepptau behaupteten sich auch weitere Titel der Branche gut. Yoshihiro Okumura, General Manager bei Chibagin Asset Management, sagte, die Anleger seien besonders erfreut, dass Honda einen Gewinn von 190 Mrd. Yen für das Geschäftsjahr erwartet, obwohl das Unternehmen für den Zeitraum Oktober bis März mit einem Wechselkurs von 85 Yen je Dollar kalkuliere.
Quelle: ntv.de, rts/DJ