Marktberichte

Die Fiskalklippe und ihre Folgen US-Anleger werden immer nervöser

Der Markt bremst vor der Fiskalklippe ab

Der Markt bremst vor der Fiskalklippe ab

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Bis Montag muss der US-Etat geklärt sein, sonst droht die Zahlungsunfähigkeit. Am letzten Handelstag der Woche ist die Volatilität entsprechend groß. Aber auch Quartalszahlen spielen eine Rolle.

Blackberry
Blackberry 3,33

Neue Hürden im US-Haushaltsstreit haben am Freitag die Wall Street belastet. Zusätzliche Forderungen der Republikaner an die Demokraten von Präsident Barack Obama schürten Sorgen, dass es vor Ablauf der Frist am Dienstag nicht mehr zu einer Einigung im Kongress kommt und deswegen Behörden aus Geldmangel geschlossen werden müssen. Außerdem ringt der Kongress um eine Anhebung der Schuldenobergrenze, ohne die der weltgrößten Volkswirtschaft Mitte Oktober faktisch die Zahlungsunfähigkeit droht. Auch die anhaltende Unsicherheit über den Zeitpunkt, ab dem die US-Notenbank ihre Konjunkturhilfen drosselt, drückte auf die Kurse.

Im Haushaltsstreit verlangen die Republikaner inzwischen nicht mehr nur Einschnitte beim Gesundheitsprogramm ObamaCare, sondern legen alte Forderungen neu auf, die die Steuer- und Energiepolitik sowie die Regulierung betreffen. Bislang war mit den Demokraten in diesen Punkten kein Kompromiss zu erzielen.

Konsumenten verschreckt

Der Haushaltsstreit und die trübe Lage am Arbeitsmarkt verschreckt mittlerweile auch die US-Verbraucher. Das von Thomson Reuters und der Universität Michigan errechnete Barometer für das Konsumentenvertrauen sank im September zum Vormonat um 4,6 auf 77,5 Punkte. Das ist der niedrigste Wert binnen fünf Monaten. Es rechneten zwar nur wenige Verbraucher damit, dass der Haushaltsstreit tatsächlich zu Schließung von Behörden führen werde, sagte Studienleiter Richard Curtin: "Aber die Klagen über die Regierungsarbeit nehmen zu, und überdies haben sich die Jobaussichten verdüstert."

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 15.258 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,4 Prozent auf 1691 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq ging mit minus 0,2 Prozent bei 3781 Stellen aus dem Handel. Der Dax in Frankfurt beendete den Handel nahezu unverändert bei 8662 Zählern und verlor damit auf Wochensicht 0,2 Prozent. Das ist das erste Minus seit Ende August.

"Die Sorgen vor einer Schließung der Verwaltung führen allmählich zu Spannungen", sagte Analyst Andre Bakhos von Janlyn Capital. "Solange es nicht mehr Klarheit gibt, wird der Markt unruhig und unberechenbar sein." Andere Beobachter zeigten sich dagegen zunehmend genervt von der Haushaltsdebatte: "Dieser Film läuft fast alle zwei Jahre, und er endet immer gleich - die Politiker einigen sich in der letzten Minute", sagte Joe Saluzzi von Themis Trading in New Jersey.

Nike sieht's sportlich

Bei den Einzelwerten standen mit einem Aufschlag von rund 5 Prozent die Aktien von Nike im Mittelpunkt. Der Adidas-Rivale konnte Gewinn und Umsatz im vergangenen Quartal deutlich steigern und damit seinen Vorsprung als weltgrößter Sportartikel-Hersteller ausbauen. Die Titel der Herzogenauracher zogen im Schlepptau um fast 1 Prozent an.

Der Kurs des Einzelhandelskonzerns J.C. Penney sackte um 13,1 Prozent ab. Das Unternehmen hat am Donnerstagabend eine Kapitalmaßnahme angekündigt. Die neuen Aktien werden zum Kurs von 9,65 Dollar angeboten und damit um 7,4 Prozent unter dem Schlusskurs vom Donnerstag.

Blackberry-Aktien stiegen um 1 Prozent. Nach der Gewinnwarnung vom vergangenen Freitag schocken die endgültigen Geschäftszahlen des Smartphoneherstellers niemanden mehr. Zudem wurde Anfang der Woche bekannt, dass Blackberry von einem seiner Hauptaktionäre gekauft und von der Börse genommen wird.

Yahoo-Titel legten um 2,4 Prozent zu, die Papiere des Suchmaschinenbetreibers profitierten weiterhin von einer hohen Bewertung der Beteiligung an der chinesischen Alibaba Group.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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