Marktberichte

Ford und Ägypten US-Börsen auf Tauchstation

Die Börsianer haben jede Menge zu rechnen.

Die Börsianer haben jede Menge zu rechnen.

(Foto: AP)

Politische Turbulenzen in Ägypten und enttäuschende Zahlen von Ford bremsen die Wall Street zum Wochenausklang aus. An der Nasdaq gab es wegen eines technischen Fehlers fast eine Stunde lang keine Aktienkurse.

Enttäuschende Geschäftsergebnisse von US-Unternehmen haben die Wall Street am Freitag ins Minus gedrückt. Der Autohersteller Ford hatte Quartalszahlen vorgelegt, die deutlich unter den Erwartungen der Anleger lagen. Zudem lastete die Sorge über eine mögliche Eskalation der Massenproteste in Ägypten auf den Kursen. Ermutigende Konjunkturdaten konnten den Abwärtstrend nicht aufhalten. An der Technikbörse Nasdaq war der Handel zunächst gestört. Wegen eines technischen Fehlers gab es fast eine Stunde lang keine Aktienkurse.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab um 1,4 Prozent nach und schloss bei 11.824 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 fiel um 1,8 Prozent auf 1276 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte 2,5 Prozent auf 2688 Punkte ein.

In New York gaben besonders die Aktien der US-Autohersteller nach. Den Gewinneinbruch im vierten Quartal 2010 führte Ford auf seinen Schuldenabbau und überraschende Verluste im Europa-Geschäft zurück. Die Anleger zeigten sich enttäuscht: Die Aktien fielen um 13,4 Prozent. "Die Tatsache, dass Ford in der letzten Zeit so sehr gestiegen ist, macht den Kurssturz heute noch bitterer", sagte Mark Bronzo, Analyst bei Security Global Investors. Der Kurs war seit Anfang 2011 bis zum Börsenschluss am Donnerstag um nahezu zwölf Prozent nach oben geklettert. Der heftige Absturz der Ford-Titel zog auch den Kurs von Konkurrent General Motors um 4,6 Prozent nach unten.

Zudem sorgten die Massenproteste in Ägypten für Unruhe auf dem Handelsparkett. Die Anleger befürchten eine Ausbreitung der Proteste im Nahen Osten. Energietitel gaben trotz des deutlich gestiegenen Ölpreises nach. "Wir stehen vor einem Wochenende, an dem in Ägypten alles passieren kann", sagte Peter Boockvar, Analyst bei Miller Tabak & Co.

Aktien von Amazon.com büßten 7,4 Prozent ein. Das weltgrößte Internetkaufhaus machte im Weihnachtsgeschäft weniger Umsatz, als ihm Experten zugetraut hatten. Der Kampf um Marktanteile mit hohen Rabatten und kostenlosem Versand trübten das Ergebnis. Die Papiere des weltgrößten Softwareherstellers Microsoft sackten trotz eines Rekordumsatzes um 3,9 Prozent ab. Investoren sind besorgt, dass Microsoft das rasante Wachstum bei Smartphones und Tablet-Computern verpasst.

Einen optimistischen Ausblick gab den Anlegern die anziehende Konjunktur in den USA: Ende 2010 legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der größten Volkswirtschaft um 3,2 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, rts

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