Marktberichte

Nach US-Arbeitsmarktdaten US-Börsen dürften rot sehen

Nach fünf Handelstagen in Folge im Plus dürften an den US-Börsen Gewinnmitnahmen einsetzen. Enttäuschende Daten vom US-Arbeitsmarkt tragen auch zur gedämpften Stimmung unter den Anlegern bei.

Die Zahl der Erstanträge ist überraschend gestiegen.

Die Zahl der Erstanträge ist überraschend gestiegen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Lage am US-Arbeitsmarkt hat sich in der Woche nach Ostern überraschend eingetrübt. Insgesamt meldeten sich 484.000 Menschen erstmals arbeitslos, wie aus Daten des Arbeitsministeriums vom Donnerstag hervorgeht. Das sind 24.000 mehr als in der Vorwoche.

Gleichzeitig ist die Industrieproduktion in den USA im März nur um 0,1 Prozent und damit wesentlich schwächer als erwartet gestiegen. Zugleich stieg die Kapazitätsauslastung auf 73,2 Prozent. Im Vorfeld hatten Ökonomen einen Anstieg der Produktion um 0,8 Prozent prognostiziert, für die Kapazitätsauslastung war ein Wert von 73,3 Prozent vorhergesagt worden Im Handelsverlauf werden unter noch Daten zur Stimmung der Industrie in Philadelphia veröffentlicht.

Gegen 14.35 Uhr fiel der Future auf den Leitindex Dow Jones (DJIA) um 0,22 Prozent. Tags zuvor hatte der DJIA um 0,94 Prozent auf 11.123,11 Punkte zugelegt und war seit Mittwoch vergangener Woche um etwas mehr als zwei Prozent gestiegen. Der Nasdaq-100-Future sank um 0,27 Prozent, nachdem der Auswahlindex für Technologiewerte tags zuvor um 1,25 Prozent auf 2.028,82 Punkte vorgerückt war.

In den Fokus dürften nach Zahlen die Titel des Paketdienst-Unternehmens UPS rücken. Nach den Einbrüchen des Vorjahres zog im ersten Quartal vor allem das internationale Geschäft wieder deutlich an. Die Aktie stieg vorbörslich um 4,5 Prozent. FedEx könnten ebenfalls profitieren. Ihren Geschäftsbericht für das abgelaufene Quartal werden zudem nach Börsenschluss der Internet-Suchmaschinen-Anbieter Google und der Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) veröffentlichen.

Minenwerte dürften ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In der Übernahmeschlacht um den australischen Kohleförderer Macarthur erhöhte der weltgrößte Kohlekonzern Peabody sein Übernahmeangebot zum zweiten Mal. Nun wollen die Amerikaner 16 Australische US-Dollar je Aktie in bar zahlen, das entspricht einem Gesamtpreis von 4,1 Mrd. US-Dollar (2,8 Mrd. Euro). Damit übertrumpft der Konzern das Konkurrenzangebot des australischen Kohleunternehmen New Hope, die zuletzt 14,50 australische US-Dollar je Aktie in bar und Anteilsscheinen geboten hatten.

Im Bankensektor gab es Nachrichten zu Goldman  Sachs und Morgan  Stanley sowie Analystenkommentare zu JP Morgan nach der Zahlenvorlage am Mittwoch. Die Insideraffäre an der New Yorker Börse erreichte nach Informationen des "Wall Street Journal" nun auch die Investmentbank Goldman Sachs. Ermittler haben wohl nun das Verwaltungsratsmitglied Rajat Gupta im Visier.

Wie unter anderem die "Financial Tim"s' berichtete, droht außerdem der Investmentbank Morgan Stanley ein Milliardenverlust mit einem Immobilienfonds. Mit 5,4 Mrd. US-Dollar entspräche das Minus nahezu zwei Dritteln des gesamten Fondsvermögens. Der Fonds mit dem Namen MSREF VI habe sich an Dutzenden Bürogebäuden beteiligt. Mit Blick auf JPMorgan hob die britische Bank Barclays ihr Kursziel von 55 auf 60 US-Dollar an und bestätigte die Aktie mit "Buy".

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen