Marktberichte

Sprudelnde Gewinne bei Pepsi US-Börsen gut aufgelegt

Nach vier Minus-Sitzungen in Folge setzen die US-Börsen zu einer Gegenbewegung an. Die Aussage von US-Präsident Bush ein Angriff auf den Irak stehe nicht unmittelbar bevor verschaffte der Wall Street am Dienstag eine kleine Atempause. Zudem kündigte Bush an, die Hafenkrise an der US-Westküste lösen zu wollen. Dort können wegen eines Arbeitskampfes derzeit etwa 200 Schiffe nicht entladen werden. Die Börsianer hörten es gern und verhalfen den US-Indizes zu schönen Pluszeichen: Der Dow Jones legte 1,1 Prozent auf 7.501 Punkte zu, für die Nasdaq ging es 0,9 Prozent auf 1.128 Zähler nach oben.

Ein Regimewechsel sei der einzige Weg, der Bedrohung aus Bagdad beizukommen, so Bush in seiner Rede in Ohio. „Ich hoffe, dies zwingt uns nicht zu einem Militärschlag. Aber es könnte dazu kommen.“ Dennoch bedeute die angestrebte Entschließung des Kongresses, die ihm die Vollmacht für einen Angriff geben soll, keinen unmittelbar bevor stehenden Krieg. „Ein Krieg steht weder unmittelbar bevor noch ist er unvermeidbar“, versicherte der Präsident.

Die Aussagen von Bush würden den Markt kurzfristig etwas Entlastung bringen, so ein Händler. Langfristig belaste der Konflikt den Markt aber weiter. Zudem sei die Stimmung in den Unternehmen weiter schlecht. Die Berichtsaison komme langsam in Fahrt und es habe im Vorfeld bereits einen deutlichen Anstieg an Gewinnwarnungen gegenüber dem Vorquartal gegeben. Nach Angaben von Thomson First Call haben bislang 576 Unternehmen eine Gewinnwarnung ausgegeben, im Vorquartal waren es nur 444.

Einen weiteren Pluspunkt an der Wall Street verbuchte Bush jedoch mit der Ankündigung, er wolle die wegen eines Arbeitskampfes gesperrten Häfen der US-Westküste gerichtlich wieder öffnen lassen. Bush wolle mit diesem Schritt die US-Wirtschaft und alle durch den Arbeitskampf betroffenen Arbeitsplätze schützen, hieß es aus Regierungskreisen. Der Arbeitskampf hat bereits zu Störungen der Wirtschaft geführt und kostet die Wirtschaft nach Schätzungen täglich Milliarden Dollar.

Von den gestiegenden Hoffnungen auf eine baldige Wiedereröffnung der Häfen profitierten insbesondere die Aktien von Einzelhandelsunternehmen, die auf Produkte aus Asien angewiesen sind. So legte beispielsweise der Einzelhändler Wal-Mart um 4,5 Prozent auf 52,60 Dollar zu.

Der Pharmakonzern Schering-Plough steht nach der Gewinnwarnung in der letzten Woche nun Ärger mit der SEC ins Haus. Die US-Börsenaufsicht hat nach Angaben des Unternehmens Informationen zum Zeitpunkt der Gewinnwarnung und Treffen von Schering-Plough mit Investoren verlangt. Das Unternehmen hatte am Freitag eine Gewinnwarnung ausgegeben, an den drei Handelstagen zuvor war die Aktie aber bereits über 20 Prozent eingebrochen. Am Dienstag ging es für die Papiere allerdings 2,9 Prozent auf 18,31 Dollar nach oben.

JDA Software sieht im laufenden Quartal einen deutlichen Gewinn- und Umsatzrückgang. Das auf Software für den Einzelhandel spezialisierte Unternehmen erwartet im dritten Quartal einen Umsatz bei Softwarelizenzen von 11 Millionen Dollar nach 15,6 Millionen Dollar im vergleichbaren Vorjahresquartal. Der Gesamtumsatz werde auf 49 von 51,8 Millionen Dollar fallen. Der Gewinn werde maximal 3 Cent je Aktie nach 5 Cent im Vorjahresquartal betragen, hieß es weiter. Die Aktie stieg dennoch 1,5 Prozent auf 6,03 Dollar.

Der Hersteller von Sicherheitsprodukten für die Halbleiter-Herstellung, Entegris, hat im abgelaufenen Quartal einen Gewinn von 6 Cent je Aktie erwirtschaftet, im vergleichbaren Vorjahresquartal hatte noch ein Minus von 2 Cent in den Büchern gestanden. Der Umsatz stieg um 6 Prozent auf 63,6 Millionen Pfund. Für das laufende Quartal rechnet Entegris allerdings mit einem Umsatzrückgang um bis zu 20 Prozent. Die Papiere brachen 28,5 Prozent auf 4,44 Dollar ein.

Der Lebensmittel-Konzern PepsiCo hat seinen Gewinn je Aktie im abgelaufenen Quartal auf 56 Cent je Aktie nach 49 Cent im vergleichbaren Vorjahresquartal gesteigert. Das Ergebnis lag am oberen Ende der Analysten-Prognosen. Der Umsatz stieg um 4 Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar. Das gab der Aktie kräftig Rückenwind - das Papier kletterte knapp 15 Prozent auf 41,10 Dollar nach oben.

Die Aktie von Cisco gab hingegen weiter nach. Zuvor hatte die Investmentbank Bear Stearns ihre Prognosen für den Netzwerkausrüster gesenkt und dies mit schwachen Umsätzen in allen größeren Absatzregionen begründet. Die Aktie gab 5,3 Prozent auf 8,60 Dollar nach.

Vorschussloorbeeren gab es für Yahoo. Das Internet-Portal wird am Mittwoch seine Quartalszahlen präsentieren. Erwartet wird ein Umsatzanstieg von über sechs Prozent gegenüber dem Vorquartal sowie ein (Pro Forma-)Gewinn von 0,04 Dollar je Aktie. Die Aktie schloss am Dienstag mit einem Plus von 4,7 Prozent bei 9,50 Dollar.

Der Autobauer General Motors erwartet nach Angaben seine Konzernchefs Rick Wagoner im kommenden Jahr einen Rückgang der verkauften Autos. Nach 17 Millionen Fahrzeugen in diesem Jahr sei im nächsten Jahr mit maximal 16,7 Millionen verkauften Fahrzeugen zu rechnen, so Wagoner.

Für negative Stimmung bei den Automobilwerten sorgte eine Herabstufung des Sektors durch die Credit Suisse First Boston. Die Papiere von General Motors gaben 6,4 Prozent auf 33,60 Dollar nach. Ford-Aktien verloren 8,8 Prozent auf 7,75 Dollar.

Quelle: ntv.de

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