Grottige Immobiliendaten US-Börsen rot
24.08.2010, 22:28 UhrAn der Wall Street wächst die Sorge vor einer deutlichen wirtschaftlichen Eintrübung. Befeuert werden die Befürchtungen von schwachen Daten zum US-Immobilienmarkt. Mit den Kursen geht es weiter runter.
Schlechte Nachrichten vom Immobilienmarkt haben die US-Börsen am Dienstag ins Minus gedrückt. Die schwächeren Eigenheim-Verkäufe zeigten, dass die Sorgen um die Erholung der Konjunktur bei Händlern und Verbrauchern andauern. Anleger zogen sich aus riskanteren Anlagen zurück und suchten Zuflucht in als sicherer geltende Häfen wie Staatsanleihen oder defensive Papiere wie Telekommunikations- und Energieaktien.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 1,3 Prozent auf 10.040 Punkte. Im Handelsverlauf pendelte das Marktbarometer zwischen 9991 und 10.173 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 1,5 Prozent auf 1051 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 1,7 Prozent und schloss bei 2123 Stellen.
Der Absatz bestehender Eigenheime brach im Juli in den USA auf den niedrigsten Stand seit 15 Jahren ein. Aufs Jahr hochgerechnet sank ihre Zahl zum Vormonat um 27 Prozent auf 3,83 Millionen - so schwach wie seit Mai 1995 nicht mehr. Der Absturz fiel doppelt so stark aus wie am Markt erwartet. "Eines der Probleme, die zur Krise geführt haben, bleibt bestehen", fasste Zach Pandl von Nomura Securities International die Befürchtungen am Markt zusammen. Der Immobilienmarkt bleibe die Achillesferse bei der Konjunkturerholung. Hank Smith von Haverford Trust sagte, es sehe nicht danach aus, als ob die Wirtschaft in den kommenden Quartalen zügiger wachse. Mit einem erneuten Konjunktureinbruch rechne er jedoch nicht.
Gegen den Markttrend konnte sich erneut die Aktie von 3PAR behaupten. Spekulationen, dass der Computerhersteller Dell sein Übernahmeangebot nach der Konkurrenzofferte vom Rivalen Hewlett-Packard für den Datenspeicher-Spezialisten aufstocken wird, zogen das Papier 3,6 Prozent ins Plus. Bereits am Montag war das Papier um mehr als 44 Prozent in die Höhe geschnellt. Die Dell-Aktie gab knapp drei Prozent nach, HP-Titel büßten 1,7 Prozent ein.
Die Papiere der Fast-Food-Kette Burger King wurden mit einem Plus von 1,7 Prozent gehandelt. Zwar wies der McDonalds-Rivale für sein viertes Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang von 17 Prozent aus - der Konzern bekommt die Krise am Arbeitsmarkt stärker als die Mitbewerber zu spüren, weil die Kundschaft jünger ist. Händler hatten jedoch mit noch schlechteren Zahlen gerechnet.
Zu den Verlierern zählten Aktien des Medizinunternehmens Medtronic, die mehr als zehn Prozent nachgaben. Im ersten Quartal war der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr überraschend zurückgegangen.
Quelle: ntv.de, rts