Marktberichte

ZEW-Effekt verpufft US-Daten bremsen Euro aus

Überraschend schwache Daten vom US-Immobilienmarkt haben die Erholung des Euro am Dienstag gebremst. Die Gemeinschaftswährung notierte mit 1,4087 Dollar zwar leicht über ihrem Vortagesschlussstand, konnte ihr Tageshoch von 1,4154 Dollar aber nicht verteidigen.

Die Wohnbaubeginne und die Baugenehmigungen in den USA waren im Juli zum Vormonat gefallen. Vor allem der Rückgang der Baugenehmigungen um 1,8 Prozent auf 560.000 enttäuschte die Märkte, die mit einem Stand von 580.000 gerechnet hatten. Die Baubeginne fielen um ein Prozent auf eine saisonbereinigte Jahresrate von 581.000 (Prognose 600.000). "Der eine oder andere hatte wohl auf eine Zahl oberhalb von 600.000 gesetzt und ist jetzt enttäuscht", sagte ein Devisenhändler. Die wieder gewachsene Unsicherheit hat Analysten zufolge Anleger in den Dollar wechseln lassen, der noch immer als sicherer Hafen unter den großen Währungen gilt. Grundsätzlich werteten Volkswirte die Immobiliendaten allerdings als Zeichen dafür, dass der US-Immobilienmarkt, von dem die weltweite Wirtschaftskrise ausgegangen war, die Talsohle erreicht hat.

Am Morgen hatte der Euro noch von Hoffnungen auf eine weitere wirtschaftliche Erholung in Deutschland profitiert. Das ZEW-Barometer für die Konjunkturerwartungen stieg überraschend stark und erreichte mit 56,1 Punkten den höchsten Wert seit April 2006. "Der Tiefpunkt der Krise ist überstanden. Wir stehen am Beginn einer Erholung, die aber eher holprig und flach ausfallen wird", erklärte WestLB-Volkswirt Jörg Lüschow.

An den Rentenmärkten grenzte der für Europa richtungweisende Bund-Future nach der Veröffentlichung der US-Immobiliendaten am Mittag seine Verluste ein und lag zuletzt noch neun Ticks tiefer bei 122,15 Stellen. Die Rendite der dem Terminkontrakt zugrundeliegenden zehnjährigen Bundesanleihe fiel minimal auf 3,291 Prozent. Der Gilt-Future auf britische Staatsanleihen gab 25 Ticks auf 119,24 Zähler nach. Belastet wurde er Händlern zufolge davon, dass der Anstieg der Verbraucherpreise in Großbritannien im Juli unverändert bei 1,8 Prozent und damit über den Expertenschätzungen lag. Das Pfund Sterling legte daraufhin auf 1,6447 Dollar zu.

Quelle: ntv.de, rts

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