Marktberichte

US Airways insolvent Wall Street am Boden

Die Insolvenz von US Airways hielt die US-Aktienmärkte am Montag am Boden. Die Augen der Anleger richteten sich zudem auf US-Notenbankchef Alan Greenspan, die Hoffnung auf eine weitere Zinssenkung der Währungshüter schwand allerdings bereits wieder. Der Dow Jones verbuchte ein Minus von 0,7 Prozent auf 8.689 Punkte, für die Nasdaq ging es 0,1 Prozent auf 1.307 Zähler nach oben.

Die Wall Street habe in der vergangenen Woche vier von fünf Handelstagen mit Gewinnen abgeschlossen, so Larry Wachtel von Prudential Securities. Ein Grund dafür seien die Hoffnungen auf eine weitere Zinssenkung der Notenbank gewesen. Am Freitag habe sich die Stimmung aber wieder verschlechtert, da viele Experten eine Zinssenkung für unwahrscheinlich hielten, so Wachtel weiter. Das Marktgeschehen werde zur Zeit von Ungewissheit bestimmt, es sei daher nicht sehr wahrscheinlich, dass sich der positive Trend weiter durchsetze.

Gegen den Trend erwartet der Morgan-Stanley-Chef-Ökonom für die USA, Dick Berner, allerdings am Dienstag eine Zinssenkung um 50 Basispunkte. Auf diese Weise werde die Notenbank zu verhindern versuchen, dass die US-Wirtschaft einen sogenannten „double-dip“ erlebe. Unter „double-dip“ versteht man zwei Rezessionen, die von einem kurzen Aufwärtstrend unterbrochen werden.

Die US-Fluggesellschaft US Airways hat Gläubigerschutz beantragt. Wie die Gesellschaft bereits Sonntag mitteilte, soll der Flugbetrieb dennoch ohne Unterbrechung fortgeführt und die Gesellschaft umstrukturiert werden. Es bestünden Zusagen für eine Übergangsfinanzierung in Höhe von 500 Millionen Dollar. Die Rückkehr aus dem Gläubigerschutz werde für das erste Quartal 2003 angestrebt, so US Airways weiter. Das Unternehmen bezifferte seine Vermögenswerte auf 7,81 Milliarden Dollar und die Verbindlichkeiten auf 7,83 Milliarden Dollar. An der Wall Street blieb die Aktie vom Handel ausgesetzt, an der Pacific Stock Exchange in San Francisco brach die Aktie bei dünnen Umsätzen um 80 Prozent auf 50 Cent ein.

Auch die Aktien anderer Fluggesellschaften standen unter Druck. UAL, die Muttergesellschaft der zweitgrößten US-Fluglinie United Airlines, fiel 26,9 Prozent auf 3,80 Dollar, für Delta Airlines ging es 3,9 Prozent auf 14,03 Dollar nach unten. Continental verloren 10,1 Prozent auf 8,20 Dollar, AMR büßten 12,8 Prozent auf 8,36 Dollar ein und North West verbilligten sich um 7,4 Prozent auf 8,07 Dollar.

Seinen Ruf als Investmentlegende bestätige einmal mehr US-Milliardär Warren Buffet, dessen Holding Berkshire Hathaway ihren Gewinn im zweiten Quartal um 35 Prozent auf eine Milliarde Dollar oder 673 Dollar je Aktie erhöht hat. Analysten hatten durchschnittlich nur mit einem Gewinn von 550 Dollar je Aktie gerechnet. Die Aktie, die in den 37 Jahren, seitdem Buffet die Zügel bei Berkshire Hathaway in der Hand hält, nicht einen Aktiensplitt erlebt hat, legte 2,5 Prozent auf 72.800 Dollar zu. Für den schmaleren Geldbeutel gibt es die B-Aktien. Die legten um 2,7 Prozent auf 2.423 Dollar zu.

Nach unten ging es für die Aktie von Novellus Systems , nachdem das Unternehmen angekündigt hat, die ausstehenden Aktien von SpeedFam-IPEC im Rahmen eines Aktientauschs sowie die ausstehenden Wandelanleihen und Schulden des Unternehmens zu übernehmen. Die Papiere fielen 2,3 Prozent auf 26,39 Dollar.

Quelle: ntv.de

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