Marktberichte

Trotz Schuldendeals und Nicht-Pleite Wall Street bleibt im Minus

(Foto: REUTERS)

Die Einigung im US-Schuldenstreit sorgt an den Aktienmärkten nicht für die erhoffte Erleichterung. Stattdessen sorgen sich die Börsianer um die heimische Konjunkturentwicklung - und wieder um die Schuldenkrise in Europa.

Die Konjunkturschwäche und die Nachwirkungen des Schuldenstreits in den USA liegen den Anlegern an der Wall Street weiter schwer im Magen. Auch nach der Einigung über eine Anhebung der Schuldenobergrenze blieb die Stimmung gedrückt. Der US-Aktienmarkt gab am Dienstag den siebten Handelstag in Folge nach.

Zwar haben die Vereinigten Staaten am Dienstag mit der Zustimmung des Kongresses zu dem Schuldenkompromiss die drohende Staatspleite in letzter Minute abgewendet. Viele Börsianer fürchten aber, dass der Deal nicht weitreichend genug ist und die Ratingagenturen den USA die Bonitäts-Spitzennote nehmen könnten. Dies könnte die Renditen der US-Staatsanleihen hochtreiben und damit das Geldleihen insgesamt teurer machen.

"AAA" bleibt

Die Ratingagentur Fitch teilte allerdings unmittelbar nach der Abstimmung im Senat mit, dass der Kompromiss im Einklang mit der "AAA"-Bewertung der USA stehe.

"Es gibt keine klare Richtung, wie diese Probleme letztlich gelöst werden", sagte Kenneth Buckfire, Chef von Miller Buckfire in New York. "Das ist für den Markt ein weiterer Grund zur Sorge." Außerdem seien die Wachstumsaussichten für die USA begrenzt. Dies zeigten neue Konjunkturdaten, die die US-Börsen belasteten. So gaben die Verbraucherausgaben im Juni überraschend nach. Es war der erste Rückgang seit fast zwei Jahren.

Was machen Italien und Spanien?

Auch die europäische Schuldenkrise bereitet den Investoren anhaltend Bauchschmerzen. Wieder in den Vordergrund gerückt wurde das Thema durch die französische Großbank BNP Paribas, die im zweiten Quartal 534 Mio. Euro auf einen Teil ihrer griechischen Staatsanleihen abschrieb.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging in New York 2,2 Prozent tiefer aus dem Handel bei 11.867 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 büßte 2,6 Prozent auf 1254 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 2,8 Prozent auf 2669 Stellen. Der Dax in Frankfurt schloss mit einem Minus von knapp 2,3 Prozent auf 6796 Stellen.

Pfizer kann nicht überzeugen

Bei den Einzelwerten stand Pfizer im Mittelpunkt. Die Aktie gab 4,6 Prozent nach. Anleger machten sich Sorgen um die Zukunftsstrategie des weltgrößten Pharmakonzerns. Die Generika-Konkurrenz und der Auslauf des Patentschutzes des wichtigen Medikaments Lipitor bereiten dem Unternehmen Probleme. Im abgelaufenen Quartal konnte Pfizer allerdings die Erwartungen der Analysten geringfügig übertreffen.

Zu den größten Verlierern gehörten die Anteilsscheine des Agrarkonzerns Archer Daniels Midland, die Prozent 6,2 verloren. Die Quartalszahlen des Getreideverarbeiters fielen wegen der hohen Einkaufspreise deutlich schlechter aus als von Analysten prognostiziert.

Quelle: ntv.de, rts

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