Marktberichte

Abwarten vor Fed-Sitzung Wall Street hat die Hosen voll

Die US-Börsen schleppen sich ins Wochenende. Die Zahlen für das US-BIP werden lediglich zur Kenntnis genommen, Impulse liefern sie dem Markt nicht. Der wartet sehnsüchtig auf die Fed-Sitzung in der kommenden Woche. Milliardenhilfen für die Konjunktur winken.

(Foto: REUTERS)

Wegen der anhaltenden Unsicherheit über das weitere Vorgehen der US-Notenbank im Kampf gegen die Wirtschaftsflaute haben sich die Anleger an den US-Börsen vor dem Wochenende zurückgehalten. Für etwas Erleichterung sorgte das Wachstum der US-Wirtschaft im Sommer, die mit einer Jahresrate von zwei Prozent zulegte. Volkswirte sprachen von einem "blutleeren" Aufschwung.

Dow Jones
Dow Jones 45.422,13

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss kaum verändert mit 11.118 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 trat mit 1183 Zählern auf der Stelle. Der Index der Technologiebörse Nasdaq ging ebenfalls unverändert auf 2507 Punkten aus dem Handel. Im Monatsvergleich rückten der Dow um 3,1 Prozent, der S&P um 3,7 Prozent und der Nasdaq um 5,9 Prozent vor. Der Dax verabschiedete sich in Frankfurt mit einem moderaten Plus von 0,1 Prozent auf 6601 Punkten ins Wochenende.

Risikoscheue Anleger

Die meisten Anleger wollten vor der in der kommenden Woche anstehenden Entscheidung der US-Notenbank keine großen Risiken eingehen. "Wie viel Geld wird die Federal Reserve in die Hand nehmen? Welche Folgen wird das haben? Wieviel davon ist bereits in den Kursen vorweggenommen? Alle konzentrieren sich auf diese Fragen", sagte Robert Pavlik von Banyan Partners in New York.

Für etwas Bewegung unter den Einzelwerten sorgten erneut Geschäftsbilanzen. So gaben etwa die Titel von Chevron rund 2 Prozent nach, weil der Gewinn des Ölkonzerns hinter den Erwartungen zurückblieb. Dagegen legten die Aktien von Microsoft etwa 1,5 Prozent zu, nachdem der Software-Riese am Donnerstag nach Börsenschluss einen überraschend deutlichen Gewinnsprung vermeldet hatte. Dies verdankte der Konzern dem anhaltenden Erfolg seiner Flagschiffprogramme "Windows" und "Office".

Die Anteilsscheine von Halliburton erholten sich mit 0,6 Prozent leicht von ihren heftigen Vortagsverlusten. Am Donnerstag war das Papier knapp acht Prozent in die Tiefe gerauscht. Eine US-Regierungskommission zur Untersuchung der schwersten Ölkatastrophe des Landes hatte dem BP-Partnerunternehmen schwere Versäumnisse vorgeworfen. Halliburton soll den Angaben zufolge das Bohrloch unter der Ölplattform "Deepwater Horizon" nur mangelhaft zementiert haben und daher vermutlich eine Mitschuld an der Explosion der Anlage tragen.

Alcoa als Übernahmeziel?

An der Indexspitze kletterten die Papiere von Alcoa um 3,79 Prozent auf 13,13 Dollar. Vagen Gerüchten zufolge soll der südkoreanische Stahlkonzern Posco an dem Wettbewerber interessiert sein.

Drittschwächster Wert im Leitindex waren die Papiere von Merck & Co., die um 1,79 Prozent auf 36,28 Dollar fielen. Die Übernahme des Wettbewerbers Schering-Plough hatte dem Pharmakonzern im dritten Quartal erneut einen Gewinnrückgang eingebrockt.

Monster hui - First Solar pfui

Bei den Technologiewerten sackten die Papiere von First Solar um 8,91 Prozent auf 137,68 Dollar ab. Im dritten Quartal hatten die Gewinnmargen des weltgrößten Photovoltaikkonzerns unter Druck gestanden. Zudem befindet sich die Solarbranche vor einem neuen Preiskampf. First Solar kündigte an, die Preise für seine Dünnschichtanlagen in den kommenden Monaten zu senken.

Ferner hatte die transatlantische Börse Nasdaq OMX Group im dritten Quartal das Ergebnis stärker als erwartet gesteigert. Insofern legten die Papiere um 0,57 Prozent auf 21,02 Dollar zu.

Aktien von Monster schnellten gar um 25,50 Prozent auf 18,06 Dollar in die Höhe. Das Online-Jobportal hatte im dritten Quartal einen überraschend hohen Gewinn erwirtschaftet.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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