Hoffen auf EZB-Intervention Wall Street klettert hoch
24.08.2012, 22:40 Uhr
(Foto: REUTERS)
Berichte, wonach die Europäische Zentralbank über die Einführung von Zinsbändern beim Anleihekauf nachdenkt, haben die US-Börsen doch noch zum Wechsel ins Plus bewegt. Auch die Fed signalisiert weitere Hilfsbereitschaft.
Die Hoffnung auf Anleihenkäufe der Europäischen Zentralbank zur Milderung der Schuldenkrise hat den US-Börsen am Freitag zu Kursgewinnen verholfen. Um die Chancen eines Gegenangriffs von Spekulanten so gering wie möglich zu halten, erwägt der EZB-Rat eine Renditespanne, die er bei den Interventionen anpeilt, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
Zudem erklärte auch Fed-Chef Bernanke, die US-Notenbank habe noch Spielraum zur Stimulierung der Wirtschaft. Von der Konjunkturseite gab es ebenfalls positive Nachrichten: Die US-Industrie verzeichnete den kräftigsten Auftragsanstieg seit Ende vergangenen Jahres. Das Handelsvolumen blieb jedoch ziemlich dünn - Händler erwarten erst zum Notenbanktreffen in Jackson Hole in der kommenden Woche eine Belebung der Umsätze.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,8 Prozent höher bei 13.157 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 0,7 Prozent auf 1411 Stellen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich um 0,5 Prozent auf 3069 Punkte. Im Wochenvergleich büßte der Dow-Jones-Index 0,9 Prozent ein, der S&P-500 verlor 0,5 Prozent und die Nasdaq 0,2 Prozent. In Frankfurt ging der Dax mit einem Aufschlag von 0,3 Prozent bei 6971 Punkten aus dem Handel.
Die Nachricht über die EZB-Pläne konnte die Furcht der Anleger vor einer Eskalation der Schuldenkrise in Europa etwas dämpfen, wo Griechenland mit einer Charmeoffensive bei seinen Geldgebern um mehr Zeit für Reformen wirbt. Bundeskanzlerin Angela Merkel machte bei einem Besuch dem griechischen Regierungschef Antonis Samaras deutlich, sein Land müsse die Verpflichtungen einhalten.
Die Aktien von Bristol-Myers Squibb notierten gut ein Prozent im Plus, obwohl das Scheitern eines Medikaments zur Bekämpfung von Hepatitis C den Pharmakonzern Milliarden kostet. Im dritten Quartal müssen nach Unternehmens-Angaben deswegen Kosten von 1,8 Mrd. Dollar verbucht werden. Einen Kurssprung von gut zehn Prozent machten die Titel von Supervalu in Folge eines Medienberichtes, dass Berater Käufer für die Gemüsekette suchen.
Um die Papiere von Autodesk machten die Investoren hingegen einen großen Bogen. Der Softwarespezialist für Design und Planung hatte mit seinen Quartalszahlen erstmals seit fast zwei Jahren die Markterwartungen verfehlt. Die Autodesk-Aktien sackten um rund 15 Prozent ab.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 0,51 Milliarden Aktien den Besitzer. 1880 Werte legten zu, 1031 gaben nach und 166 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,35 Milliarden Aktien 1506 im Plus, 918 im Minus und 129 unverändert.
Quelle: ntv.de, nne/rts