Marktberichte

Neue Kriegsangst Wall Street knickt ein

Die US-Aktienmärkte tummelten sich am Montag im Minus. Für Abgabedruck sorgte die ablehnende Haltung des irakischen Parlaments zur UN-Resolution. Insgesamt verlief das Geschäft aber in sehr ruhigen Bahnen. Grund war der Feiertag "Veterans Day". Zwar hatten die Aktienmärkte regulär geöffnet, die Anleihemärkte blieben dagegen geschlossen. Der Dow Jones Index schloss 2,1 Prozent leichter bei 8.359 Zählern, die Nasdaq rutschte um 3,0 Prozent auf 1.319 Punkte.

Nachdem der einmonatige Kursaufschwung letzte Woche ausgelaufen sei, suche der Markt eine neue Richtung, hieß es von Händlerseite. Auch der US-Feiertag "Veterans Day" wirke sich dämpfend auf das Geschäft aus.

Der drohende Krieg gegen den Irak wirkte ebenfalls belastend. So ließen die Kriegsängste den Ölpreis am Montag wieder steigen. Nachdem sich das irakische Parlament ablehnend zur UN-Resolution geäußert hatte, wurde die Talfahrt noch beschleunigt. US-Präsident George W. Bush drohte Iraks Staatschef Saddam Hussein bei einem Verstoß gegen die Auflagen mit ernsten Konsequenzen.

Zu den Verlierern gehörten Oracle. Die Aktien gaben 5,2 Prozent auf 9,05 Dollar nach. Grund ist eine Herabstufung durch die Deutsche Bank. Die Analysten haben den Wert auf "Hold" von "Buy" zurückgesetzt. Eine Heraufstufung verhalf dagegen Amgen zu einem Plus von 0,1 Prozent auf 44,20 Dollar. CIBC hat das Papier auf "Sector Outperformer" von "Performer" hochgestuft.

Neues gibt es vom Wettrennen um den Chefposten bei Worldcom. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, könnte Hewlett-Packard-Präsident Michael D. Capellas der neue Worldcom-Chef werden. Der 47-Jährige war vor der Übernahme durch Hewlett Packard Chef bei Compaq und ist jetzt bei HP für das Tagesgeschäft zuständig. Worldcom hat aber auch mit anderen Spitzenmanagern verhandelt. Eine Entscheidung könnte in den nächsten Tagen erfolgen, hieß es. Der drohende Verlust von Capellas traf HP offenbar schwer, die Aktie verlor 11,0 Prozent auf 14,85 Dollar. Worldcom legte 10 Prozent zu auf 0,11 Dollar.

Die finanziell angeschlagene zweitgrößte Fluggesellschaft der USA, United Airlines, ist ihrer finanziellen Rettung wieder einen Schritt näher gekommen. Am Wochenende hat sich das Management mit den Flugbegleitern auf Lohnkürzungen in Höhe von 412 Millionen Dollar geeinigt. Die Flugbegleiter stellen mit 26.000 Beschäftigten die zweitgrößte Gewerkschaft im Konzern. Auch mit allen anderen Angestellten verhandelt die Airline über Gehaltskürzungen. Diese sind Voraussetzung für eine staatliche Kreditgarantie in Höhe von 1,8 Milliarden Dollar, die nötig ist um eine drohende Insolvenz abzuwenden. Die Aktie der börsennotierten Muttergesellschaft UAL Corp. schoss um 8,8 Prozent auf 3,57 Dollar nach oben.

Die drittgrößte Bürohandelskette der USA, OfficeMax, ist im dritten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat dabei sogar die Analystenerwartungen geschlagen. Geholfen haben dabei ein Umsatzzuwachs um 7,7 Prozent und verbesserte Gewinnmargen. Besonders gut hat sich das Geschäft mit höherpreisigen Artikeln, zum Beispiel Büromöbeln, entwickelt. Die Aktie quitierte dies mit einem Kurssprung um 5,9 Prozent auf 5,60 Dollar. Die beiden Konkurrenten mussten dagegen Federn lassen: Marktführer Office Depot verlor 3,4 Prozent auf 13,82 Dollar, die Nummer Zwei, Staples, büßte 4,1 Prozent auf 14,81 Dollar ein.

Weiter abwärts ging es für die Aktie des Klinikbetreibers Tenet Healthcare. Vor zwei Wochen wurden zwei Ärzte in Kalifornien verhaftet, die aus finanziellem Eigennutz überflüssige Herzoperationen durchgeführt haben sollen. Das hat offenbar das Vertrauen in die Aktie so nachhaltig erschüttert. dass sich die Investoren in Scharen aus dem Titel verabschiedeten. Am Montag verlor die Aktie 6,0 Prozent auf 14,00 Dollar. Vor Bekanntwerden des Skandals Ende Oktober hatte die Aktie noch bei Kursen um 50 Dollar notiert.

Quelle: ntv.de

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