Marktberichte

Dank Zinsentscheidung und Microsoft-Urteil Wall Street legt zu

Die US-Aktien haben am Donnerstag fest geschlossen. Der Dow Jones ging mit 10.566 Punkten aus dem Handel, ein Plus von 1,26 Prozent. Der Nasdaq-Index schloss 2,43 Prozent höher auf 2.125 Zählern. Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung in den USA und die Revision des Microsofturteils zur Zerschlagung des Konzerns hatten die Titel in Schwung gebracht.

Die Investoren sähen die Senkung der US-Zinsen um nur 25 Basispunkte als Zeichen, dass die Währungshüter die Lage der US-Wirtschaft nicht mehr ganz so negativ beurteilten, so ein Händler. Einige Marktteilnehmer hätten allerdings mit einer weiteren Senkung um 50 Basispunkte gerechnet und seien gestern enttäuscht gewesen. Andererseits sei mit der Entscheidung für eine geringere Senkung die Gefahr einer Überstimulierung der Wirtschaft mit steigender Inflation nicht so hoch. Der Optimismus, dass die US-Konjunktur nun anziehen werde, beflügelte heute die Kurse.

Auch die jüngsten Konjunkturdaten sind in den USA besser ausgefallen als erwartet. Nachdem der Index des Verbrauchervertrauens bereits Anfang der Woche überraschend gut ausgefallen war, teilte am Donnerstag das US-Arbeitsministerium mit, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum 23. Juni 2001 zum dritten Mal in Folge zurückgegangen war.

Im Kartellverfahren gegen den US-Softwarekonzern Microsoft hatte das Berufungsgericht am Donnerstag das Urteil vom vergangenen Jahr aufgehoben, wonach der Konzern in zwei Teile gespalten werden sollte. Nach Händler-Angaben kam die Entscheidung zwar nicht überraschend, trotzdem würden die Technologiewerte davon auf jeden Fall positiv beeinflusst. Die Microsoft-Aktien wurden nach Bekanntgabe des Urteils für etwas über eine Stunde vom Handel ausgesetzt. Danach legte das Papier in der Spitze über fünf Prozent zu. Die Gewinne schrumpften am Ende aber auf 2,21 Prozent zusammen. Microsoft ging bei 72,71 aus dem Handel.

Im Mittelpunkt stand am Donnerstag auch die geplante Fusion zwischen den beiden Großkonzernen General Electric (GE) und Honeywell. GE bestätigte informelle Gespräche mit der EU-Wettbewerbskommission. Die europäischen Wettbewerbshüter wollen der Fusion nicht zustimmen, wenn GE sich nicht von Teilen seiner Gecas-Beteiligung trennt. Presseberichten zufolge soll GE der EU-Kommission einen neuen Vorschlag über einen Verkauf eines 20-prozentigen Anteils an Gecas unterbreitet haben. Die Honeywell-Aktie stieg 3,24 Prozent auf 38,20 US-Dollar, das Papier von GE handelte 1,26 Prozent höher bei 48,87 US-Dollar.

Eine Gewinnwarnung gab es von dem Internetunternehmen Redback Networks. Das Unternehmen hatte am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitgeteilt, der Umsatz im laufenden Quartal werde um voraussichtlich 30 Prozent zurückgehen. Die Aktie brach 23 Prozent auf 8,64 US-Dollar ein.

Das Chip-Unternehmen Altera warnte seine Anleger ebenfalls vor enttäuschenden Umsatzzahlen. Die Umsätze könnten im zweiten Quartal bis zu 30 Prozent unter dem Auftaktquartal liegen, so das Unternehmen. Altera kündigte außerdem die Streichung von 152 Stellen oder sieben Prozent der Belegschaft an. Das Papier legte sieben Prozent auf 28 US-Dollar zu.

Zulegen konnte die Launch-Aktie, die 53,45 Prozent auf 0,89 US-Dollar stieg. Das Internet-Portal Yahoo kündigte die Übernahme des Internet-Musikunternehmens für 12 Millionen US-Dollar an. Yahoo stieg 3,47 Prozent 19,38 US-Dollar.

Quelle: ntv.de

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