Schwache Prognosen Wall Street ohne Mut
08.11.2002, 22:15 UhrDie US-Börsen gingen auch am Freitag auf Konsolidierungskurs. Trübe Prognosen von US-Konzernen wie McDonald's haben bei den Börsianern erneut Zweifel an der Konjunkturerholung geweckt und die Kurse gedrückt. Händler sagten, die einstimmig im UNO-Sicherheitsrat verabschiedete neue Irak-Resolution habe das Geschäft dagegen kaum beeinflusst.
Der Dow Jones verlor 0,6 Prozent auf 8.537 Zähler, die Nasdaq gab 1,3 Prozent auf 1.359 Punkte nach.
Die Aktie des Herstellers von Mobilfunktechnik Qualcomm verbuchte ein Minus von 0,5 Prozent auf 34,78 Dollar, nachdem das Unternehmen einen Quartalsgewinn ausgewiesen hatte. Der US-Technologiekonzern erhöhte zugleich seine Gewinnprognosen für das laufende Quartal und das Gesamtjahr. Das Unternehmen, das Chips für Handys herstellt, verbuchte nach eigenen Angaben für das vierte Geschäftsquartal einen Nettogewinn von rund 190 Millionen Dollar.
McDonald's verlor knapp 8 Prozent auf 17,79 Dollar. Die Fast-Food-Kette hatte zuvor angekündigt, man würde die Prognosen für 2002 nicht erreichen und 175 seiner weltweit rund 30.000 Schnellrestaurants schließen.
Nachbörslich hatte am Donnerstag Walt Disney sein Quartalsergebnis vorgelegt. Der Medien- und Entertainmentkonzern hat einen Nettogewinn von 11 Cents je Aktie erzielt und damit die Analystenerwartungen getroffen. Der Umsatz legte stärker als erwartet zu. Das Unternehmen erwartet in den Geschäftsjahren 2003 und 2004 einen Gewinnanstieg um 20 bis 30 Prozent. Dennoch gab die Aktie 3,2 Prozent auf 17,68 Dollar ab, nachdem Merrill Lynch die Empfehlung von "Kaufen" auf "Halten" zurückgenommen hatte.
Die Aktien des drittgrößten US-Lebensmittel-Einzelhändlers Safeway verloren 11,5 Prozent auf 20,01 Dollar. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2003 sei ein niedrigerer Gewinn zu erwarten.
Minuszeichen gab es auch bei der Aktie der größten US-Pipeline-Gesellschaft El Paso. Die Papiere fielen um 16,5 Prozent auf 7,68 Dollar. Das Unternehmen hatte gemeldet, dass der Energiehandel aufgegeben werden solle. Die schwierigen Maktverhältnisse hätten die in diesem Bereich tätige Konzerntochter belastet und zu einem Verlust im dritten Quartal geführt.
Nokia verhalf hingegen der Aktie von Research in Motion (RIM) auf die Sprünge. Der weltgößte Hersteller teilte mit, Nokia wolle seine Produkte im Rahmen einer Software-Lizens von RIM mit E-Mail-Dienstleistugen für Geschäftskunden ausrüsten. Die RIM-Aktie legte 28 Prozent auf 16,72 Dollar zu.
Die Aktien des Gesundheitskonzerns Tenet Healthcare brachen um knapp die Hälfte auf 14,90 Dollar ein. Dem Konzern steht eine Buchprüfung der Regierung wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei Rechnungen an die Bundesgesundheitskasse bevor. Zwei leitende Mitarbeiter hätten den Konzern bereits verlassen, so Tenet.
Quelle: ntv.de