Korea und Irak belasteten Wall Street sank tiefer
27.12.2002, 22:10 UhrDie US-Börsen standen auch zum Wochenschluss weiter unter Druck. Unsichere Erwartungen zu den anstehenden Quartalssergebnissen, der steigende Ölpreis sowie die zunehmenden politischen Unsicherheiten um den Irak und die nordkoreanischen Atompläne hatten die Stimmung belastet. Der Dow Jones schloss mit einem Minus von 1,5 Prozent bei 8.304 Punkten, für die Nasdaq ging es 1,4 Prozent ins Minus auf 1.348 Zähler.
Neben den bisherigen Belastungen sorgten die Entwicklungen um die Wieder-Inbetriebnahme eines Atomkraftwerkes in Nordkorea für neue Spannungen. Tony Cecin vom Bankaus U.S.Bancorp Piper Jeffray erwartet vor diesem Hintergrund Gewinnmitnahmen: "Die Leute wollen einige Gewinne einstecken ... und sehen, was über das Wochenende passiert."
An anderen Fronten signalisierte United Airlines am Donnerstag eine Einigung mit den Gewerkschaften zum geplanten Kostensenkungsprogramm. Der Aktien des Mutterkonzerns UAL schnellten am Freitag um 7,0 Prozent auf 1,38 Dollar nach oben.
Honeywell gab vorbörslich bekannt, dass der Konzern seine Tochter Advanced Circuits an TTM Technologies verkauft hat. Während Honeywell 2,1 Prozent auf 22,19 Dollar abgaben, verbuchten die Aktien von TTM einen Aufschlag von 15,3 Prozent auf 2,91 Dollar.
Einen Großauftrag konnte sich Lockheed Martin sichern. Die polnische Luftwaffe hat 48 F-16-Kampfjets für insgesamt 3,5 Milliarden Dollar bestellt. Dabei handelt es sich um den bisher größten Militärbeschaffungsauftrag eines ehemaligen Mitglieds des Warschauer Pakts. Die Aktie legte gegen den schwachen Markttrend um 1,4 Prozent auf 57,70 Dollar zu. Weniger gut sah es für die Aktien der Zulieferer aus. United Technologies, deren Tochter Pratt & Whitney die Triebwerke liefert, gab 0,9 Prozent auf 60,98 Dollar ab. Northrop Grumman, die für die Radarsysteme verantwortlich sind, verloren 0,1 Prozent auf 97,92 Dollar.
An der Nasdaq baute der Internethändler Amazon.com nach den deutlichen Abschlägen am Vortag seine Verluste weiter aus. Die Aktie verbuchte ein Minus von 7,1 Prozent auf 18,86 Dollar, nachdem Umsatzrevisionen wie die des Einzelhändlers Wal-Mart auf ein ertragsschwaches Weihnachtsgeschäft schließen lassen.
Die Aktien des Softwareanbieters Sun Microsystems gewannen auch eine Woche nach dem juristischen Teilerfolg gegen Microsoft noch hinzu. Ein Gericht hatte verfügt, dass Microsoft sein Betriebssystem Windows für die Programmiersprache Java von Sun öffnen muss. Sun gewann 0,4 Prozent auf 3,25 Dollar, für Microsoft ging es 0,8 Prozent auf 52,97 Dollar ins Minus.
Quelle: ntv.de