Griechische Lösung beflügelt Wall Street schließt im Plus
31.05.2011, 22:40 UhrNeue Hoffnungen auf eine Rettung des von einer Staatspleite bedrohten Griechenlands geben der Wall Street Auftrieb. Der Risikoappetit der Anleger steige wieder, sagt Analyst Peter Cardillo von Avalon Partners.
Ein Medienbericht, wonach sich Deutschland auch ohne eine Beteiligung privater Gläubiger an zusätzlichen Hilfen für Griechenland beteiligen wolle, schenkte den Anleger neuen Optimismus. Der Euro wie auch die Ölpreise legten zu. Der Atomausstieg in Deutschland beflügelte die Solarwerte.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss ein Prozent höher auf 12.569 Punkten. Im Handelsverlauf bewegte sich das Marktbarometer zwischen 12.443 und 12.574 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 legte ebenfalls ein Prozent auf 1.345 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 1,4 Prozent auf 2835 Punkte. Im Monatsvergleich gab der Dow 1,9 Prozent, der S&P 1,4 Prozent und der Nasdaq-Index 1,3 Prozent nach. In Frankfurt ging der Deutsche Aktienindex Dax mit einem satten Plus von 1,9 Prozent auf 7.293 Punkten aus dem Handel.
Der steigende Ölpreis trieb die Anteilsscheine von Chevron, die 1,6 Prozent gewannen. Zu den Gewinnern gehörten vor allem die Aktien von Solarfirmen. Die Papiere von First Solar und LDK Solar profitierten vom Beschluss der deutschen Regierung, schneller aus der Atomenergie auszusteigen. Die US-Anleger konnten wegen des Feiertags am Montag erst nun reagieren und setzten darauf, dass verstärkt in Erneuerbare Energien investiert wird. Die Aktien von First Solar erhöhten sich um 2,4 Prozent, die von LDK Solar sogar um rund acht Prozent.
Zudem sorgte eine weitere Übernahme im Chemiesektor für Bewegung am Markt. Der Chemiekonzern Ashland kauft für 3,2 Mrd. Dollar die Firma International Specialty Products. Ashland-Papiere schnellten um knapp zwölf Prozent in die Höhe.
Gefragt waren auch die Anteilsscheine von Goldman Sachs mit einem Aufschlag von 1,5 Prozent. Hintergrund ist eine Hochstufung der Dividendenpapiere der Bank durch J.P. Morgan Securities auf "Übergewichten".
Einen regelrechten Kurseinbruch mit rund 14 Prozent verzeichneten die in den USA gehandelten Aktien des finnischen Handy-Herstellers Nokia. Das Unternehmen taumelt immer tiefer in die Krise. Der einst unangefochtene Platzhirsch kann wegen der scharfen Konkurrenz durch iPhone & Co bei weitem nicht so viele Telefone verkaufen wie bislang erhofft und zog deshalb zum Schrecken der Anleger seine Geschäftsziele für das Gesamtjahr zurück.
Das Konsumklima in den USA trübte sich im Mai unerwartet ein. Der Index für das Verbrauchervertrauen sank auf 60,8 von 66,0 Punkten im April. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 66,5 Punkte gerechnet. Außerdem ist am amerikanischen Immobilienmarkt kein Ende des Preisverfalls in Sicht. Die Preise für Wohnimmobilien sanken in den 20 größten Städten im März um 0,2 Prozent, wie aus dem Index von Standard & Poor's/Case Shiller hervorgeht. Der Index liegt inzwischen sogar unter dem Tief aus den Zeiten der Finanzkrise, das er im April 2009 markiert hatte.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,51 Milliarden Aktien den Besitzer. 2298 Werte legten zu, 731 gaben nach und 97 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,45 Milliarden Aktien 1814 im Plus, 805 im Minus und 86 unverändert.
Quelle: ntv.de, rts