Deutschland und China drücken Wall Street schließt schwach
23.11.2011, 22:26 Uhr
Das Jahr ist schnell vergangen: An Thanksgiving verschwindet der Truthahn in der Röhre.
(Foto: AP)
Die US-Börsen stehen zur Wochenmitte ganz im Zeichen des bevorstehenden Feiertags: Zum traditionell geprägten "Thanksgiving" reisen viele Amerikaner heim zu ihren Familien. An der Wall Street spricht man von übertrieben ausgefallenen Verlusten. Konjunkturdaten und Bankensorgen beherrschen das Geschehen.
Eine enttäuschende Auktion deutscher Staatsanleihen sowie schwache chinesische Konjunkturdaten haben am Mittwoch das Sentiment an Wall Street gedrückt. Am Donnerstag findet wegen "Thanksgiving" kein Handel und am Freitag ein lediglich bis 19.00 verkürztes Geschäft statt. Einige Teilnehmer sagten, die Verluste seien wegen des bevorstehenden "langen Wochenendes" übertrieben ausgefallen.
Der Dow-Jones-Index ging mit einem Minus von 2,1 Prozent bei 11.258 Punkten aus dem Handel. Der S&P-500-Index verlor 2,2 Prozent auf 1162 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-Composite-Index gab um 2,4 Prozent auf 2460 Punkte nach.
Am Berichtstag war es unter anderem eine schwach verlaufene deutsche Auktion zehnjähriger Bundesanleihen, die belastete. Statt eines geplanten Emissionsvolumens von 6 Milliarden Euro wurden lediglich Gebote im Umfang von 4 Milliarden Euro abgegeben. Die enttäuschende Nachfrage zog auch die Renditen der spanischen und französischen Staatsanleihen nach oben.
Zudem ging weiter die Sorge einer Senkung des französischen Ratings durch die Handelssäle. Für die Kursabschläge wurde auch ein enttäuschend ausgefallener Einkaufsmanagerindex aus China verantwortlich gemacht. Der von HSBC berechnete Index hat auf 48,0 nachgegeben, mithin einen Wert unter 50, der auf eine Rezession hinweist.
Die US-Konjunkturdaten des Tages bewegten sich im Rahmen der Erwartungen. Die Auftragseingänge sind etwas weniger zurückgegangen als erwartet, dafür wurde der Septemberwert allerdings nach unten revidiert. Die Angaben zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sowie den Persönlichen Einkommen und Ausgaben wiesen nur geringfügige Abweichungen auf. Der Index der Uni Michigan fiel leicht schwächer aus als erwartet.
Alle Dow-Werte tendierten im Minus. Am besten hielten sich Wal-Mart mit minus 0,4 Prozent, ganz unten auf der Liste standen Bank of America mit minus 4,3 Prozent.
Die Aktien von Deere steigerten sich um 3,9 Prozent. Ergebnis und Umsatz des Unternehmens haben im vierten Quartal die Erwartungen übertroffen.
Relative Stärke zeigten die Aktien von Boston Scientific, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA eine Gefäßstütze (Stent) des Unternehmens überraschend früh zugelassen hat. Der Kurs stieg um 0,2 Prozent.
Quelle: ntv.de, DJ