Marktberichte

Weiche Knie vorm Wochenende Wall Street schwach

An den US-Aktienmärkten standen die Zeichen auf einen roten Wochenausklang - die schwachen Prognosen von Sun Microsystems und Novellus belasteten die Börsen und die neuesten Konjunkturdaten zeigten wieder mal ein gemischtes Bild. Der Dow Jones fiel 0,1 Prozent bei 8.664 Punkte, für die Nasdaq ging es 1,6 Prozent auf 1.315 Punkte nach unten.

Vor Börsenbeginn gab es bereits die Daten zu den persönlichen Einkommen, die im Juli im Vergleich zum Vormonat fast unverändert geblieben sind. Nach Angaben des US-Handelsministeriums sind die verfügbaren Einkommen im Juli um 0,2 Prozent gestiegen, der persönliche Verbrauch stieg um 1 Prozent. Analysten hatten mit einem Einkommensanstieg von 0,2 Prozent gerechnet und für die Ausgaben einen Anstieg um 0,7 Prozent prognostiziert.

Der Index des US-Verbrauchervertrauens der Universität Michigan lag im August endgültig bei 87,6 Punkten und damit unter der ersten Schätzung von 87,9 Punkten und der Analystenprognose von 88,3 Punkten.

Der Konjunkturindex der Chicagoer Einkaufsmanager ist dagegen im August auf 54,9 Punkte gestiegen und lag damit deutlich über den Erwartungen der Analysten, die nur mit einem Anstieg auf 52 Punkte nach 51,5 Punkten im Juli gerechnet hatten.


Die Reduzierung der Prognosen von Sun und Novellus würden die Märkte belasten, so Robert Basel von Salomon Smith Barney. Die Konjunkturdaten, insbesondere aus Chicago, haben den Druck aber etwas aus dem Markt genommen. Viel los sei allerdings trotzdem nicht gewesen, so Basel weiter, da viele Anleger sich wegen des Feiertags am Montag ein verlängertes Wochenende gönnen würden.

Neben den neuesten Daten aus der Volkswirtschaft stand am Freitag auch eine Rede von Alan Greenspan auf dem Programm, die die Märkte etwas aufmunterte. Laut Greenspan verkraftet die US-Wirtschaft Schocks derzeit besser als noch vor einigen Jahrzehnten.

Der Hersteller von Netzcomputern Sun Microsystems hat die Umsatzprognose für das laufende Quartal zum 30. September gesenkt. Es gebe derzeit keine Verbesserung bei den Technologieausgaben der Unternehmen, so das Unternehmen. Die Umsätze dürften im laufenden ersten Quartal daher in der Nähe des unteren Endes der vorherigen Prognose liegen. Die Aktie fiel 3,7 Prozent auf 3,69 Dollar.

Der Zulieferer für die Chip-Industrie, Novellus Systems, hat seine Umsatz- und Ergebniserwartung für das dritte Quartal gesenkt. Grund sei der schleppende Auftragseingang, so das Unternehmen. Die Aussichten seien sehr düster, und das allgemeine Gefühl tendiere eher zum Negativen als zum Positiven, so Unternehmenschef Richard Hill. Novellus erwarte im dritten Quartal nur noch einen Umsatz von 230 Millionen Dollar und ein ausgeglichenes Ergebnis, hieß es weiter. Zuvor hatte das Unternehmen einen Umsatz von 250 Millionen Dollar und einen Gewinn je Aktie von zwei Cent vorausgesagt. Für die Papiere ging es nach anfänglichen Verlusten 0,7 Prozent auf 24,46 Dollar nach oben.

Eine Gewinnwarnung gab es auch von BellSouth, der drittgrößten lokalen Telefongesellschaft der USA. Das Unternehmen rechnet nun nur noch mit einem Gewinn je Aktie von maximal 2,13 Dollar oder 7 Cent weniger als bislang prognostiziert. Die Aktie verlor 3,8 Prozent auf 23,32 Dollar.

Neue Besen kehren gut. Nach diesem Motto hat der Internet-Einzelhändler Amazon.com einen neuen Finanzvorstand verpflichtet. Dabei handelt es sich um Tom Szkutak, der bisher Finanzchef der Beleuchtungssparte von General Electric war. Und auf Szkutak warten wichtige Aufgaben: er soll die Kostenstruktur nochmals straffen, um Amazon so fit für den verschärften Preiskrieg zu machen. Die Aktie verlor 1,5 Prozent auf 14,94 Dollar.

Das kalifornische Biotech-Unternehmen Genelabs hat von der Gesundheitsbehörde die bedingte Zulassung für ein neues Medikament zur Behandlung von Lupus erhalten. Allerdings werden weitere Tests gefordert. Dennoch, der Brief von der FDA hat Hoffnungen beflügelt, dass das Medikament recht bald auf dem Markt eingeführt werden könnte. Beflügelt zeigte sich auch der Kurs: der hat sich auf 2,82 Dollar mehr als verdoppelt.

Der Verpackungsmittelkonzern Ball kauft die Getränkedosensparte der deutschen Schmalbach-Lubeca für 887 Millionen Dollar. Damit steigen die Amerikaner zur Nummer Zwei im europäischen Dosenmarkt auf. Und offenbar hat die Börse die neuen Perpektiven begrüßt. Für den Kurs ging es 7,4 Prozent auf 49,81 Dollar ins Plus.

Quelle: ntv.de

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