Europa rückt weiter weg Wall Street setzt auf Zahlen
06.02.2013, 22:46 Uhr
Der Blick richtet sich wieder nach innen.
(Foto: REUTERS)
Wie in Europa sichern auch an der Wall Street viele Anleger ihre Gewinne. Die guten Bilanzen können jedoch die politischen Sorgen ein wenig vertreiben.
Die US-Börsen haben ihr Vortagesniveau zur Wochenmitte verteidigt. Gute Unternehmensdaten aus den USA hätten den Belastungsfaktor Europa ausgeglichen, sagten Händler. Der Dow Jones Industrial schloss 0,05 Prozent höher bei 13.986,52 Punkten und auch der marktbreite S&P-500-Index legte 0,05 Prozent auf 1512,12 Punkte zu. An der technologielastigen Nasdaq Börse bröckelte der umfassende Composite Index dagegen um 0,10 Prozent auf 3168,48 Punkte ab. Der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,31 Prozent auf 2746,35 Punkte.
Der anhaltend positive Verlauf der Berichtssaison in den USA mit zumeist besser als erwarteten Quartalszahlen habe die europäischen Störfeuer wettmachen können, sagten Börsianer. Mögliche Regierungswechsel in Spanien und Italien nach den Wahlen stellten den jeweiligen Reformkurs infrage und das habe erneut Unruhe in die Märkte gebracht. Vor dem Start des EU-Gipfels machten sich erneut Sorgen wegen der Schuldenkrise breit. Zudem gerate die Sitzung der Europäischen Zentralbank an diesem Donnerstag in den Blick.
Im Dow gewannen 3M-Aktien an der Indexspitze 1,18 Prozent auf 102,69 US-Dollar. Der US-Mischkonzern beglückt seine Anteilseigner mit einem Aktienrückkauf von bis zu 7,5 Mrd. Dollar. Zudem steigt die Quartalsdividende für das erste Jahresviertel um 8 Prozent auf 63,5 Cent. Die Papiere von Walt Disney legten nach Zahlen für das erste Quartal um 0,42 Prozent zu. Zwar war der Gewinn im Jahresvergleich zurückgegangen, doch der Umsatz des Unterhaltungskonzerns hatte die Erwartungen übertroffen. Hewlett-Packard gewannen 0,48 Prozent. Am Markt kursieren Gerüchte um eine mögliche Zerschlagung des PC- und Druckerkonzerns. Am Ende des Leitindex fanden sich Intel-Papiere mit einem Abschlag von 0,90 Prozent wieder. Merck & Co. verbilligten sich um 0,82 Prozent.
Gute Zahlen legte auch Zynga vor. Zwar hatte der Internetspiele-Anbieter den Umsatz im vierten Quartal nur stabil gehalten und einen bereinigten Aktiengewinn von lediglich einem Cent erzielt, dennoch übertraf das Unternehmen damit die Analystenprognosen. Die Papiere sprangen um 9,12 Prozent auf 2,99 Dollar hoch. Time Warner hatte ebenfalls besser als erwartete Zahlen vorgelegt und verhalf damit seinen Aktien zu einem Plus von 4,10 Prozent. Vor allem der Gewinn im vierten Quartal überzeugte die Analysten. Visa-Titel gewannen 0,81 Prozent vor der Quartalsbilanz des Kreditkartenkonzerns.
Der Euro wertete angesichts der Unsicherheiten in Europa etwas ab, hielt sich aber über 1,35 Dollar und bewegte sich seitwärts. Zuletzt wurden für die Gemeinschaftswährung 1,3520 Dollar bezahlt. Am Rentenmarkt gewann die richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihe 11/32 auf 97 Punkte. Ihre Rendite fiel mit 1,97 Prozent unter die viel beachtete 2-Prozent-Marke.
Quelle: ntv.de, jga/rts