Marktberichte

Ausverkauf vor Thanksgiving Wall Street tiefrot

Die US-Börsen sind mit deutlichen Verlusten ins Thanksgiving-Wochenende gegangen. Anleger fragen sich, wofür sie überhaupt danken sollen, denn von den zunächst deutlichen Jahresgewinnen ist nach einem Sturz um rund zehn Prozent in allen großen Indizes nichts mehr übrig - und die Zeichen stehen weiter auf Rot.

Am Mittwoch verlor der Dow-Jones-Index 211 Zähler oder 1,6 Prozent auf 12.799 Punkte, womit die Blue Chips nun sehr deutlich unter der Marke von 13.000 Punkten handeln. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 23 Zähler oder 1,6 Prozent auf 1416 Punkte und notiert damit auf das laufende Jahr gerechnet mit einem Minus. Die Hightech-orientierte Nasdaq rutschte um 34 Zähler oder 1,3 Prozent auf 2562 Punkte ab.

Nachdem die Märkte den ganzen Mittwoch über schwach gehandelt hatten, ging es in der letzten halben Stunde vor der Glocke richtig steil bergab, was die große Unsicherheit im Markt unterstreicht. Offensichtlich wollen Anleger keine langen Positionen mit ins Wochenende nehmen, an dem

Gründe für die neuerlichen Verluste gab es eine ganze Menge: Das Verbrauchervertrauen ist im November so schwach wie seit zwei Jahren nicht mehr - vor allem für das anstehende Weihnachtsgeschäft ist das ein schlechtes Omen.

Zum schwachen Verbrauchervertrauen trägt natürlich der hohe Ölpreis bei: Das schwarze Gold hatte am Mittwochmorgen deutlich über 99 Dollar pro Fass gehandelt und war damit so nah wie nie zuvor an der 100-Dollar-Marke. Nachdem die Lagerbestände nicht so dramatisch ausgefallen waren wie befürchtet, gab Öl aber nach und schloss bei 97,09 Dollar pro Fass.

Hauptgrund für die Verluste ist aber die anhaltende Ungewissheit im Zusammenhang mit der Kreditkrise. Zwar gab es am Mittwoch keine neuen Meldungen über Abschreibungen, doch gaben die zuletzt schwachen Aktien von Countrywide Financial ebenso nach wie die Papiere von Freddie Mac.

Auch im Dow gehörten die Finanzwerte zu den großen Verlierern: American International Group und der Kreditkartenriese American Express hielten die rote Laterne, auch J.P. Morgan und Citigroup gaben nach.

Mit einem leichten Plus schloss hingegen General Motors. Der Autobauer erwartet keine weiteren Abschreibungen bei der Finanztochter GMAC mehr, der durch ungesicherte Kredite zuletzt ebenfalls Ausfälle in Milliardenhöhe entstanden waren.

Unter Beobachtung standen ansonsten zahlreiche Einzelhändler. Nach dem Thanksgiving-Feiertag an diesem Donnerstag ist "Black Friday", an dem die Branche mit teilweise dramatischen Sonderangeboten um Kunden buhlt. Branchenführer Wal-Mart hat dabei einen Frühstart und die ersten Angebote bereits seit drei Wochen im Laden. Besonders deutliche Preissenkungen sind außer bei den Kaufhäusern bei den Elektronik-Retailern Best Buy und Circuit City geplant.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen