Marktberichte

Verbraucher spielen nicht mit Wall Street verliert leicht

Scharfes Auge: Der Weißkopfseeadler dient den USA als Wappentier.

Scharfes Auge: Der Weißkopfseeadler dient den USA als Wappentier.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Die US-Börsen gehen am Dienstag auf Tauchstation. Die Aussichten auf weitere Konjunkturhilfen der US-Notenbank verlieren einen Teil ihrer Wirkung. Konjunkturdaten rücken in den Vordergrund.

Zweifel an der Konsumlust der US-Bürger haben am Dienstag die Stimmung an der Wall Street gedämpft. Die Anleger griffen dafür lieber zu Staatsanleihen. Der vom Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board ermittelte Index für das Verbrauchervertrauen ist im März gesunken, wenn auch etwas weniger stark als erwartet. Gleichwohl kamen Befürchtungen auf, dass der private Konsum, das Rückgrat der US-Wirtschaft, schwächeln und die Erholung der Konjunktur bremsen könnte.

Daneben untermauerten neue Daten vom Immobilienmarkt, dass dieser trotz niedriger Zinsen und Preise noch nicht wieder in Gang gekommen ist: Der Case-Shiller-Hauspreisindex wies im Januar einen Rückgang auf, der indessen ebenfalls nicht ganz so deutlich ausfiel wie befürchtet.

Der Dow-Jones-Index fiel um 0,3 Prozent auf 13.198 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,3 Prozent auf 1413 Zähler nach. Der Nasdaq-Composite sank um 0,1 Prozent auf 3120 Punkte.

Der Anleihemarkt machte dank der wenig ermutigenden Konjunkturdaten Boden gut. Die Treasurys profitierten zusätzlich davon, dass die Auktion zweijähriger Notes auf ein lebhaftes Interesse gestoßen war. Das lag einerseits daran, dass das US-Finanzministerium für diese Laufzeit die höchsten Zinsen seit Juli vergangenen Jahres bot. Den Anlegern dürften aber auch noch die Worte des US-Notenbankchairmans Ben Bernanke vom Montag in den Ohren geklungen haben. Bernanke hatte sich eher skeptisch zur Beschäftigungssituation in den USA geäußert und damit Hoffnungen genährt, die US-Notenbank werde erneut Anleihen kaufen, um die Zinsen niedrig zu halten und auf diese Weise die US-Wirtschaft zu stützen.

Am Aktienmarkt waren die Papiere von Lennar gesucht, die um 4,7 Prozent vorrückten. Das auf Eigenheime spezialisierte Bauunternehmen hatte in seinem ersten Geschäftsquartal bei Umsatz und Ergebnis besser abgeschnitten als erwartet. Im Sog von Lennar legten die Aktien des Wettbewerbers Pulte um 3,1 Prozent Dollar zu.

Im Technologiesektor profitierten JDS Uniphase mit plus 3,3 Prozent auf 14,79 Dollar von Spekulationen auf eine Branchenkonsolidierung im Segment optische Komponenten. Hintergrund war die Nachricht vom Zusammenschluss der beiden Anbieter Oclaro (minus 6,4 Prozent) und Opnext (plus 53 Prozent).

Technische Probleme bei der Erschließung eines vielversprechenden Ölvorkommens im Golf von Mexiko ließen McMoRan Exploration um 7,5 Prozent fallen. Apollo Group ermäßigten sich um 8,5 Prozent. Der Betreiber von privaten Bildungseinrichtungen hatte zwar mit dem Gewinn im zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen, doch litt der Umsatz abermals unter niedrigen Studierendenzahlen.

Ein kritischer Kommentar der Analysten von Baird setzte Bank of America unter Druck. Mit einem Minus von 3,3 Prozent waren die Titel schwächster Wert im Dow Jones. Baird hatte sie auf "Neutral" zurückgestuft. Nach Meinung der Analysten rechtfertigen die Ertragsaussichten der Bank keine Kaufempfehlung mehr, zumal die Aktie in diesem Jahr schon kräftig zugelegt hat.

American International Group (AIG) gewannen 2,1 Prozent, nachdem die Deutsche Bank das Kursziel auf 40 Dollar erhöht hatte.

Quelle: ntv.de, DJ

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