Marktberichte

Neue Konjunktursorgen Wall Street zögerlich

Die US-Börsen legten am Donnerstag erneut den Rückwärtsgang ein. Zu der Angst vor einem Irak-Krieg gesellten sich noch enttäuschende Konjunkturdaten und mäßige Geschäftsergebnisse und sorgten so für eine verhaltene Stimmung auf dem Parkett.

Der Dow Jones verlor 1,1 Prozent auf 7.915 Zähler, die Nasdaq gab 0,2 Prozent auf 1.331 Punkte nach.

Einen konjunkturellen Dämpfer gab es schon vor Börsenbeginn. Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind überraschend stark gestiegen. Die Zahl kletterte um 21.000 auf 402.000 Erstanträge, während Experten durchschnittlich eine Abnahme um 1.000 Anträge geschätzt hatten.

Zudem wurde bekannt, dass die Erzeugerpreise im Januar auf Monatssicht um 1,6 Prozent gestiegen sind, während Volkswirte lediglich mit einer Preissteigerung um 0,5 Prozent gerechnet hatten.

Außerdem gab es noch verheerende Daten zur US-Handelsbilanz. Das Defizit im Handel mit Waren und Dienstleistungen weitete sich auf einen Rekordstand von 44,24 Mrd. Dollar aus, nach revidiert 40,0 Mrd. Dollar im Vormonat. Volkswirte hatten dagegen eine Verbesserung auf 38,77 Mrd. Dollar erwartet.

Von Seiten der Unternehmen gab der Erdgaserzeuger und Pipeline-Betreiber Williams bekannt, dass er im vierten Quartal einen geringeren Gewinn erwirtschaftet hat. Der Gewinn belief sich auf 19 Cents pro Aktie nach 28 Cents pro Aktie im Vorjahr. Im laufenden Geschäft wurde jedoch ein Verlust von 22 Cents pro Aktie ausgewiesen. Analysten hatten einen Verlust von 17 Cents pro Aktie erwartet. Williamsgewann nach schwachem Start dennoch 0,3 Prozent auf 35,50 Dollar.

Nextel Communications musste ebenfalls einen Gewinnrückgang für das vierte Quartal melden. Den Angaben zufolge belief sich der Nettogewinn im Berichtszeitraum auf 1,38 Dollar je Aktie. Im Vorjahresquartal hatte der Konzern noch einen Gewinn in Höhe von 2,25 Dollar je Aktie erwirtschaftet. Die Nextel-Aktie startete schwach in den Handel schob sich bis zum Handelsschluss allerdings noch mit 0,4 Prozent in die Pluszone auf 13,53 Dollar.

Der Biotechnologiekonzern Biogen hat bei der geplanten EU-Zulassung für sein Schuppenflechtemedikament AMEVIVE einen schweren Rückschlag erlitten. Der Ausschuss für Arzneimittelspezialitäten der Europäischen Union habe vor einer Zulassung zusätzliche Informationen verlangt, teilte Biogen mit. Biogen habe seinen Zulassungsantrag zurückgezogen und wolle nun die zusätzlichen klinischen Studien durchführen. Dies könne mehrere Jahre dauern. Die Aktie gab 8,4 Prozent auf 34,96 Dollar nach.

General Motors beabsichtigt, in China Fahrzeuge seines südkoreanischen Partners GM Daewoo zu verkaufen. Wie es heißt, werden die Fahrzeuge über GM Shanghai, ein 50/50 Joint Venture von General Motors und der Shanghai Automotive Industries Corp., verkauft. Die GM-Aktie verlor dennoch 0,8 Prozent auf 33,62 Dollar.

Der Softwarekonzern Microsoft hat Technologie von der kalifornischen Firma Connectix zugekauft. Diese erlaubt es, Programme auf Betriebssystemen laufen zu lassen, die eigentlich für ein anderes Betriebssystem konzipiert sind. Nutzer von Apple Macintosh Systemen können damit also z.B. Windows-basierende Software nutzen. Die Microsoft-Aktie verlor 1,6 Prozent auf 24,15 Dollar.

Die Aktie des Telekommunikationsunternehmens ADC Telecommunications brach knapp 11 Prozent auf 2,11 Dollar, nachdem der Konzern seine Ergebnisse für das abgelaufene erste Quartal bekannt gegeben hat. Die Umsätze im Quartal ging auf 200 Mio. Dollar zurück, der Verlust wurde leicht auf 5 Cents je Aktie verringert. Exklusive Sonderaufwendungen fiel ein Verlust von nur 3 Cents je Aktie an. Analysten erwarteten einen Verlust von 4 Cents je Aktie.

Target, die zweitgrößte Kaufhauskette in den USA, gab am bekannt, dass sie ihren Gewinn im vierten Quartal nach einem starken Kreditkarten-Geschäft steigern konnte. Der Gewinn betrug demnach 75 Cents pro Aktie im Vergleich zu 72 Cents pro Aktie im Vorjahr. Analysten gingen zuvor von einem Gewinn von 75 Cents pro Aktie aus. Die Aktie von Target verlor dennoch 4 Prozent auf 26,77 Dollar.

Ciena hat im ersten Geschäftsquartal einen Nettoverlust von 107 Mio. Dollar oder 25 Cents je Aktie eingefahren. Im Vorjahresquartal hatte der Konzern einen Nettoverlust in Höhe von 70,6 Mio. Dollar oder 22 Cents je Aktie erwirtschaftet. Ohne Sonderbelastungen belief sich der Verlust auf 11 Cents je Aktie, während Analysten auf dieser Basis von einem Verlust in Höhe von 14 Cents ausgegangen waren. Die Aktie von Ciena verlor 2 Prozent auf 5,41 Dollar.

Quelle: ntv.de

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