Marktberichte

China so locker wie noch nie Yuan kommt in Bewegung

Die Währungshüter in Peking verschieben die Gewichte an den Devisenmärkten: Der Yuan scheint sich aus der staatlich verordneten Starre zu lösen. Der Euro nähert sich der Marke von 1,33 Dollar.

China scheint den Forderungen des Westens nachzukommen: Der Yuan gewinnt an Wert.

China scheint den Forderungen des Westens nachzukommen: Der Yuan gewinnt an Wert.

(Foto: REUTERS)

Der chinesische Yuan ist am Dienstag gegenüber dem Dollar auf den höchsten Stand seit der Einführung des regulären Handels im Jahr 1994 gestiegen. In der aktuellen Kopplung des Yuan an den Dollar gab der Greenback im Interbankenhandel bis auf 6,6248 Yuan nach, erholte sich dann allerdings wieder bis auf 6,6260 Yuan. Damit hat die chinesische Landeswährung seit dem Juni um 3 Prozent gegenüber dem Greenback zugelegt. Damals war die Notenbank in Peking zu einer flexibleren Handhabung der Wechselkurse übergegangen.

Auch gegenüber anderen wichtigen Währungen, wie dem japanischen Yen und dem Euro, zeigt sich der Dollar mit Abgaben. In den kommenden Tagen könnte die US-Währung möglicherweise die Marke von 6,600 Yuan testen, hieß es im Handel. Mit einer weiteren Aufwertung des Yuan gegenüber dem Greenback dürfte auch der internationale Druck auf China nachlassen, der seit längerem eine schnellere Aufwertung fordert. Nach Ansicht eines Händlers könnte die chinesische Notenbank im Januar, im Vorfeld eines Treffens von Präsident Hu Jintao mit US-Präsident Barack Obama, auf eine weitere Aufwertung des Yuan hinarbeiten.

Im Handel wurde zudem auf Spekulationen verwiesen, dass sich die am Berichtstag stattfindende Auktion fünfjähriger Notes in den USA starker Nachfrage durch die Investoren erfreuen könnte. Das dürfte eine Verflachung der Renditekurve zur Folge haben, was wiederum den Dollar für Anleger weniger attraktiv machen würde. Im Handel werden Interventionen zu Gunsten des Dollar derzeit als wenig wahrscheinlich erachtet.

Gegenüber dem Yen erreichte der Dollar den tiefsten Stand seit sechseinhalb Wochen. Der Dollar gab um 1,1 Prozent auf 81,84 Yen nach. Händlern zufolge boten kurz vor den Feierlichkeiten zum Jahreswechsel exportorientierte japanische Unternehmen Dollar an, da sie ja ihre Jahresbilanz in Yen erstellen. Die Volumina seien aber gering. Der Euro war 0,3 Prozent günstiger zu haben und kostete 108,65 Yen.

Der Euro baute seine Erholung gegenüber dem Dollar weiter aus und näherte sich gegen Mittag der Marke von 1,33 Dollar an. Händler verwiesen vor allem auf charttechnische Gründe, welche die Gemeinschaftswährung stützten. Dem Euro sei es wieder gelungen, über die wichtige 200-Tage-Linie bei aktuell 1,3085 Dollar zu steigen. Nach oben liege nun bei der 38-Tage-Linie bei 1,3373 Dollar ein Widerstand. Zuletzt notierte der Euro bei 1,3262 Dollar.

Insgesamt sei das Geschäft von sehr dünnen Umsätzen geprägt, so dass den Bewegungen keine große Bedeutung zuzuordnen sei. So sei auch die anhaltende Schwäche der Gemeinschaftswährung gegen den Schweizer Franken fundamental nicht untermauert.

Angesichts des "Boxing Day" in Großbritannien, an dem die Börsen geschlossen bleiben, verlaufe das Geschäft extrem ruhig. An Konjunkturdaten aus den USA stehen am Nachmittag die Bekanntgabe des Case-Shiller-Hauspreisindex für Oktober sowie der Index des Verbrauchervertrauens für Dezember auf der Agenda.

Die Feinunze Gold notierte am Mittag bei 1399,90 Dollar nach 1390,65 Dollar am Morgen.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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