Versorgungsengpässe Zinn auf neuem Rekordhoch
15.02.2007, 14:16 UhrDrohende Versorgungsengpässe haben den Preis für Zinn am Donnerstag den zweiten Tag in Folge auf ein Rekordhoch getrieben. Das unter anderem für die Herstellung von Weißblechdosen verwendete Metall verteuerte sich um bis zu zwei Prozent auf 13.045 US-Dollar je Tonne. Auslöser für den erneuten Anstieg war Börsianern zufolge die Schließung der meisten Hochöfen der Zinnhütte Koba durch die indonesische Polizei. Gegen das Unternehmen wird wegen angeblichen illegalen Erzabbaus ermittelt.
Spekulationen auf eine steigende Nachfrage aus China gaben Kupfer Auftrieb. Das für Stromkabel und Wasserrohre verwendete Metall verteuerte sich auf 5840 US-Dollar je Tonne. "Entscheidend wird aber die kommende Woche, wenn die asiatische Nachfrage schwindet", sagte Nick Moore von ABN Amro. In der kommenden Woche feiert China sein Neujahresfest.
Nach den Kursverlusten des Vortages verteuerte sich Rohöl wieder. Die beiden führenden Sorten Brent und WTI verteuerten sich um jeweils rund ein halbes Prozent auf 57,87 beziehungsweise 58,23 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Unterstützung erhielten die Kurse unter anderem von einem Schneesturm in den USA. "Es braucht aber mehr als ein paar kalte Tage, um den Preis weiter nach oben zu treiben", sagte ein Händler. Am Mittwochnachmittag waren die Kurse für diesen Rohstoff ins Rutschen gekommen. Die US-Lagerbestände für Heizöl waren weniger stark zurückgegangen als erwartet.
Gold bewegte sich kaum und hielt sich wie in den vergangenen Tagen in Reichweite der Marke von 700 US-Dollar. Eine Feinunze (31,1 Gramm) kostete 668,40 US-Dollar. "Wir bleiben optimistisch für Gold und sagen im Jahresdurchschnitt einen Kurs von 700 Dollar voraus", sagte UBS-Rohstoffstratege John Reade. "Aber Gold ist zu schnell zu hoch gestiegen."
Der Rohstoffindex Reuters/Jeffries CRB startete fast unverändert bei 302 Punkten in den Handel. Am Mittwoch hatte er 0,8 Prozent nachgegeben.
Quelle: ntv.de