Dollar gerät unter Druck Zögerliche US-Verbraucher stützen Euro
15.07.2013, 15:35 Uhr
Die US-Verbraucher gingen im Juni doch etwas zögerlicher einkaufen als erwartet.
(Foto: REUTERS)
Die europäische Gemeinschaftswährung berappelt sich. Nach schlechter als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsdaten gerät der Greenback ins Schlingern. Allerdings richtet sich die Aufmerksamkeit bereits auf den Auftritt von Fed-Chef Bernanke.
Der Euro hat nach Vorlage einiger US-Konjunkturdaten wieder etwas Luft zwischen sich und die 1,30er Marke gebracht. Zwischenzeitlich war er bereits darunter gefallen. Am Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,3045 Dollar. Zuvor hatte sich die Korrektur der Vorwoche fortgesetzt. Am Freitag war der Kurs zwischenzeitlich noch fast bis auf 1,31 Dollar geklettert.
Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3012 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7685 Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86470 britische Pfund , 130,68 japanische Yen und 1,2394 Schweizer Franken fest.
Grund für Erholung waren Konjunkturdaten aus den USA. Dabei blieben die Einzelhandelsumsätze mit einem Plus von 0,4 Prozent auf Monatssicht hinter den Erwartungen. In der Folge geriet der Dollar unter Druck.
China-Daten lediglich zur Kenntnis genommen
Neue Wachstumszahlen aus China, die auf eine konjunkturelle Abkühlung hindeuten, hatten indes keinen großen Effekt am Devisenmarkt. Auch der Verlust des französischen Top-Ratings bei der Agentur Fitch vom Freitagabend spielte keine entscheidende Rolle.
Chinas Nationales Statistikamt hatte zum Wochenauftakt unter anderem Daten zum Bruttoinlandsprodukt vorgelegt: Diesen Angaben zufolge wuchs die chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal auf Jahressicht zwar langsamer, die Zahlen deckten sich aber mit der Erwartungen der Analysten.
Ende vergangener Woche hatten zwei Fed-Mitglieder mit gegensätzlichen Einlassungen das gegenwärtige Spektrum an Meinungen innerhalb der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) aufgezeigt. Charles Plosser von der Philadelphia-Fed gab den "Falken" und sagte, die Notenbank solle im September ihre Anleihenkäufe herunterfahren und könne sie hoffentlich bis Ende des Jahres ganz einstellen. Dagegen zeigte sich James Bullard von der Fed in St. Louis als "Taube" und meinte, sollte die Inflation weiter zurückgehen, müsse die Fed zu mehr Stimulierung greifen. Er schlug vor, das Anleihekaufprogramm zeitlich zu dehnen.
Nun rücken wieder einmal die Äußerungen des Chefs ins Interesse: Ab Mittwoch wird sich Ben Bernanke vor dem Repräsentantenhaus äußern. Bis dahin heißt es: Abwarten.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts/dpa