Marktberichte

Chinas Notenbank erfreut Anleger Zuversicht erfasst Asien-Börsen

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(Foto: REUTERS)

In Asien kommen die frischen Impulse vom Finanzmarkt. In Japan beflügeln ein schwächerer Yen sowie ein stärkerer Dollar die Exportwerte. Überregional sorgt indes die chinesische Notenbank für Erleichterung.

An die asiatischen Aktienmärkte ist die Zuversicht zurückgekehrt: In Japan gab ein schwächerer Yen am Dienstag der Börse Auftrieb. Für allgemeine Erleichterung sorgt zudem eine Beruhigung am chinesischen Geldmarkt nach einer Intervention der Zentralbank. Die Erwartung einer weiteren Drosselung der US-Geldpolitik verhalf dem Dollar zu Kursgewinnen.

An der Tokioter Börse ging der Leitindex Nikkei ein Prozent im Plus mit 15.796 Punkten aus dem Handel. Der gesunkene Kurs des Yen schob insbesondere die Aktien von Exporttiteln an. Toyota etwa legten 1,5 Prozent zu. Aus der Reihe fiel allerdings der Elektronikkonzern Panasonic, dessen Papier 2,1 Prozent verlor. Citigroup hatte die Aktie auf die Verkaufsliste gesetzt. Ebenfalls unter Druck standen die Titel des Spielekonsolenherstellers Nintendo, dessen Kurs um weitere 2,4 Prozent abrutschte. Der Konzern hatte Anleger mit einer Verlustwarnung überrascht, weil sich seine neue Konsole Wii U als Flop erweist.

Hintergrund der Yen-Schwäche ist die zweitägige Sitzung der japanischen Notenbank (Bank of Japan). Zwar sind die Erwartungen hinsichtlich einer Änderung der Geldpolitik eher gering, gleichwohl setzen einige Anleger am Devisenmarkt auf neuerliche Lockerungsschritte. "Solange nichts Unerwartetes passiert, ist das Warten auf einen deutlichen Rücksetzer am Aktienmarkt, der zum Einstieg genutzt werden kann, unrealistisch. Solange der Dollar Stärke zeigt, ist der japanische Aktienmarkt gut unterstützt", sagt ein Händler in Tokio. Die Aufschläge in Tokio erfassen nahezu alle Branchen, 29 von 33 Sektoren notieren im Plus.

Gewinne auf breiter Front

Auch an anderen Börsen in Fernost herrschte gute Stimmung. Der MSCI-Index der wichtigsten Aktien des Asien-Pazifik-Raums außerhalb Japans notierte 0,5 Prozent höher. In Shanghai ging es 0,8 Prozent nach oben. Hongkong verbuchte einen Aufschlag von 0,4 Prozent.

Im Blick der Anleger standen die gesunkenen Geldmarktsätze in China. Damit müssen dort kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest Geldinstitute weniger Zinsen für kurzfristige Kredite bezahlen. Die Zentralbank hatte dem Finanzsystem umgerechnet 31 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. "Das ist eine große Spritze", sagte ein Händler in Shanghai. "So kommen wir in Ruhe durch das Neujahrsfest." Viele Banken decken sich vor dem Ende Januar anstehenden Fest mit Liquidität ein, da Kunden und Firmen Geld für Geschenke und Bonuszahlungen benötigen.

Zuvor hatten die kurzfristigen Kreditzinsen deutlich angezogen, weil die Nachfrage nach Liquidität vor den anstehenden Neujahrsfeiertagen signifikant gestiegen war. Der durchschnittliche Zinssatz für Wochengeld sank nach der Kapitalspritze der PBoC auf 5,4 Prozent, am Vortag mussten Schuldner noch 6,6 Prozent entrichten.

Kreditklemmen hatten in der jüngsten Zeit die chinesischen Börsen immer wieder belastet. Denn letztlich ist ein großer Teil des chinesischen Wachstums kreditfinanziert. Trocknet die Liquidität aus, hat dies unmittelbaren Einfluss auf das Wachstum in China.

In Hongkong fielen Lenovo Holdings gegen den Markttrend um 3,3 Prozent. Hier belasten Berichte, der Computerkonzern könnte das Servergeschäft von IBM übernehmen.

In Australien, wo der Handel bereits beendet ist, sinken Woodside Petroleum um 1,1 Prozent. Die Aktie der Öl- und Gasgesellschaft ist gleich von zwei namhaften Analystenhäusern abgestuft wurden. Der Index legte derweil 0,7 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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