Marktberichte

Vorweihnachtliche Klettertour Dax macht Betrieb

Kurz vor Weihnachten nimmt der deutsche Aktienmarkt noch einmal Fahrt auf. Der Dax setzt sich klar oberhalb der 7000-Punkte-Marke fest. Unterstützung gibt es dabei aus Amerika und Asien. Allerdings sind viele Anleger bereits im Urlaub, so dass die Umsätze ziemlich dünn sind.

Auch Lannerfalke Karim vom Zoo in Hannover freut sich auf Weihnachten.

Auch Lannerfalke Karim vom Zoo in Hannover freut sich auf Weihnachten.

(Foto: dapd)

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt befinden sich in vorweihnachtlicher Stimmung. Unterstützung kam am Nachmittag vor allem von den US-Börsen, die ebenfalls im Plus starteten. Die Stimmung im IT-Sektor hellte der Softwarekonzern Adobe Systems auf, der mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen deutlich übertraf. Zuvor hatten gute Vorgaben aus Asien den Handel in Frankfurt beflügelt.

Der Dax legte um 0,8 Prozent und schloss bei 7078 Punkten. Das Tageshoch des deutschen Leitindex lag bei 7088 Punkten - so hoch wie noch nie in diesem Jahr. Der MDax kletterte um 1,0 Prozent auf 10.074 Zähler. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 1,3 Prozent und wies 843 Punkte auf.

In Deutschland bestärkte zudem der stabile GfK-Konsumklima-Index die Börsenoptimisten. Denn die deutschen Verbraucher bleiben trotz der steigenden Steuer- und Abgabelast für Januar zuversichtlich. Der Index rutschte lediglich um 0,1 auf 5,4 Punkte ab.

Allerdings blieben die Börsenumsätze insgesamt weiter gering, da viele Anleger bereits in den Weihnachtsferien sind oder wegen des Wetterchaos gar nicht erst in ihre Büros kamen. "Viele sind nicht mehr dabei", sagte ein Händler.

Die Drohung der Ratingagentur Moody's, Portugal eine schlechtere Bonitätsnote zu verpassen, die Akteure auf dem Parkett kalt. Moody's kündigte an, wegen der unsicheren Wachstumsaussichten nach dem Sparprogramm eine Herabstufung des südwesteuropäischen Euro-Landes um ein oder zwei Stufen zu prüfen.

Angesichts des anhaltend heftigen Schneefalls in Deutschland blieben K+S gefragt. Die Titel des Streusalzherstellers stiegen um 1,4 Prozent. Lufthansa-Aktien legten geringfügig um 0,1 Prozent zu, nachdem die Anleger die Papiere am Vortag für die zahlreichen Flugausfälle abgestraft hatten. Relativ unbeeindruckt vom Schneechaos blieben die im MDax notierten Aktien des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport, die nur 0,2 Prozent verloren.

Die in den USA gut laufenden Adobe-Papiere zogen SAP mit plus 1,6 Prozent nach oben. Infineon legten 1,2 Prozent zu.

Unter Verkaufsdruck gerieten zu Handelsbeginn Metro. In Reaktion auf einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", wonach Großaktionär Haniel seine Anteile stark verringern wolle, rutschten die Titel um rund drei Prozent ab. Nachdem Haniel klarstellte, derzeit keine entsprechenden Pläne zu haben, drehte die Metro-Aktie ins Plus und gewann 1,1 Prozent.

Die Aktien von Bilfinger Berger vollzogen eine wahre Berg- und Talfahrt und verloren 0,9 Prozent, nachdem der Konzern den Verkauf seiner australischen Tochter Valemus verkündet hatte. Der australische Immobilienentwickler Lend Lease zahle dafür rund 790 Millionen Euro, hieß es.

Praktiker verteuerten sich um 1,2 Prozent und profitierten damit von den Quartalszahlen der Baumarktkette Hornbach. "Die Gewinne bei Hornbach steigen schneller als erwartet, und auch der Umsatz sieht gut aus", so ein Händler mit Blick auf den Bericht für das Quartal bis zum 30. November. Für Hornbach ging es im SDax um 4,4 Prozent nach oben.

Im TecDax vollzogen Q-Cells einen Kurssprung. Die Aktie verteuerte sich um 17,6 Prozent.  Händler verwiesen in diesem Zusammenhang auf Medienberichte, wonach sich das Unternehmen im Jahr 2010 auf Platz vier von zuvor Platz acht der weltgrößten Produzenten von Solarzellen vorgearbeitet habe. Grundlage für diese Berichte sei eine Studie des britischen Marktforschers IMS Research. Q-Cells-Aktien sind auf Jahressicht mit einem Minus von mehr als 75 Prozent schwächster TecDax-Wert.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ

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