Vertrauen ist da Euro stark, Pfund schwach
21.06.2011, 17:50 UhrDie Nachricht über die Aufstockung des Euro-Rettungsschirms stützt den Euro und lässt ihn wieder deutlich klettern. Die 1,44er Marke ist im Blick. Ganz anders die Szenerie beim Britischen Pfund.
Der Kurs des Euro hat sich vor der mit Spannung erwarteten Vertrauensabstimmung in Griechenland deutlich verbessert. Die Nachricht über die Aufstockung des Euro-Rettungsschirms vom Vortag habe den Kurs der Gemeinschaftswährung weiter gestützt, hieß es von Händlern.
Am Abend notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,4401 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am noch auf 1,4373 Dollar festgesetzt.
Athen gibt weiter den Takt vor
Die Schuldenkrise ist weiter das alles beherrschende Thema an den Devisenmärkten. Trotz der Verzögerung bei der Zustimmung zur nächsten Kredittranche für Griechenland habe es beim Euro bisher keinen Ausverkauf gegeben, kommentierten Experten der Landesbank Hessen-Thüringen die Lage an den Devisenmärkten. Auch die jüngste Drohung eines führenden Vertreters der Ratingagentur Fitch, einen freiwilligen Tausch von griechischen Staatsanleihen als Zahlungsunfähigkeit zu werten, habe den Kurs des Euro in der vergangenen Nacht nur für kurze Zeit etwas belasten können, hieß es von Händlern.
"Insgesamt betrachtet fangen die Marktteilnehmer an daran zu glauben, dass die Politiker der Euro-Zone, besonders die Politiker in Deutschland, eine harte Landung in Griechenland vermeiden wollen", sagte Makoto Noji von SMBC Nikko Securities. "So betrachtet kehren die Risikobereiten zum Euro zurück, zumal die US-Notenbank noch weit von einem Ausstieg aus ihrer Politik des billigen Geldes entfernt ist - im Gegensatz zur Europäischen Zentralbank, die angedeutet hat, ihre Zinsen trotz der Schuldenprobleme anzuheben."
Pfund gibt ab
Spekulationen auf eine Fortsetzung der ultralockeren Geldpolitik in Großbritannien setzten das Pfund Sterling unter Druck. Notenbankvertreter Paul Fisher hatte erklärt, dass die Erholung der britischen Wirtschaft weiter auf wackeligen Füßen stehe. Weitere geldpolitische Anreize könnten daher nötig sein. Das Pfund fiel in Reaktion auf die Aussagen Fishers von 1,6216 Dollar auf ein Tagestief von 1,6167 Dollar. Der Euro stieg gegenüber der Valuta auf ein Tageshoch von 88,71 Pence.
Quelle: ntv.de, rts/dpa