Alcoa macht Mut Wall Street im grünen Gewand
10.01.2012, 22:30 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die US-Börsen setzen am Dienstag ihre Klettertour fort. Grund sind einerseits positive Vorgaben aus Europa und Asien. Andererseits verspricht man sich an der Wall Street Positives von der gerade angelaufenen Berichtssaison.
Beflügelt von einem ermutigenden Start in die US-Berichtssaison haben sich die Aktienkurse an Wall Street am Dienstag freundlich präsentiert. Auch die positiven Vorgaben aus Asien und Europa sorgten für Käufe.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,6 Prozent auf 12.462 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Ende Juli. Der S&P-500 gewann 0,9 Prozent auf 1292 Zähler. Der Nasdaq-Composite steigerte sich um 1,0 Prozent auf 2703 Punkte.
Zum Handelsende hin kamen die Kurse etwas von ihren Tageshochs zurück. Händler sahen den Grund in technischen Widerständen, vor denen die Indizes stünden. Wie stets in jüngster Zeit blickten die Investoren mit einem Auge über den Atlantik. Die Börsen in Europa zeigten sich zwar freundlich, doch stehen in dieser Woche noch Auktionen in Spanien und Italien ins Haus, daneben Zinsentscheidungen in London und Frankfurt - das sorgt für Unsicherheit.
Gestützt wurde das Sentiment von positiven Aussagen der Ratingagentur Fitch. Nach monatelangen Drohungen, dass Frankreich seine Top-Note "AAA" verlieren könnte, hat zumindest Fitch für dieses Jahr Entwarnung gegeben. Alarm schlägt Fitch allerdings bei Italien. Fitch-Analyst David Riley nannte die Lage in dem Land "explosiv". Daneben rückt nun immer mehr die US-Berichtssaison ins Zentrum der Aufmerksamkeit. "Die Investoren hoffen auf ein rosigeres Bild bei den Quartalszahlen in den nächsten Wochen", sagte Reed Choate, Portfoliomanager bei Neville, Rodie & Shaw.
Im Dow waren Zykliker gefragt. Unter den Finanzwerten stiegen Bank of America um 5,7 Prozent und JP Morgan um 2,2 Prozent. United Tech und Caterpillar legten um 2,6 Prozent beziehungsweise 2,9 Prozent zu.
Im Blickpunkt standen vor allem die Quartalszahlen von Alcoa, die traditionell die Berichtssaison eröffnen. Dank eines höheren Bedarfs der Luft- sowie Raumfahrtbranche und der Autoindustrie rechnet Alcoa weltweit mit einer um sieben Prozent steigenden Nachfrage nach dem Leichtmetall. Die Papiere legten zunächst stärker zu, gaben dann aber das Gros der Gewinne ab und stiegen schließlich um 0,2 Prozent.
Die Papiere von Nyse Euronext sprangen um 4,6 Prozent nach oben. Berichten zufolge will die EU der geplanten Fusion mit der Deutschen Börse nicht zustimmen. In jüngster Zeit hatte die Nyse-Aktie stark verloren - Händlern zufolge wegen der Unsicherheit um die Fusionspläne und wegen der Sorge, mit der Fusion dem angeschlagenen europäischen Finanzsektor stärker ausgesetzt zu werden.
Entgegen der insgesamt positiven Stimmung wartete eine Reihe von Unternehmen mit düsteren Aussagen auf, vor allem aus dem Einzelhandelssektor. So hat Tiffany den Ausblick für das im Januar endende Geschäftsjahr nach unten genommen. Der Kurs sank um 10,5 Prozent auf 59,54 Dollar. Die Aktien von Liz Claiborne fielen um 13 Prozent auf 8,64 Dollar. Der Bekleidungseinzelhändler verliert Finanzvorstand Andrew Warren per 16. März. Zugleich senkte der Konzern seine Prognose für 2012.
Der Netzwerkausrüster Juniper Networks verfehlte mit seinen Viertquartalszahlen die eigenen Ziele, die Aktie verlor 0,8 Prozent. Eastman Kodak schossen um 50 Prozent nach oben. Der angeschlagene einstige Fotofilm-Marktführer will den Verkauf von Unternehmensteilen vorbereiten, um die drohende Insolvenz abzuwenden.
Quelle: ntv.de, DJ/rts