Marktberichte

Europa macht Sorgen Wall Street kaum verändert

Rot kann auch schön sein, wie die Detroit Motor Show beweist.

Rot kann auch schön sein, wie die Detroit Motor Show beweist.

(Foto: REUTERS)

Die US-Börsen halten sich am Mittwoch wacker. Vor allem in der letzten Handelsstunde werden Verluste weitgehend wettgemacht. Die Fed sieht die Konjunkturlage in den USA nicht mehr so pessimistisch. Dagegen schaut man in New York wieder besorgter über den Atlantik nach Europa.

Eher düstere Aussichten für Europa, rosigere dagegen für die USA - das war der Zwiespalt, in dem sich die Investoren an Wall Street am Mittwoch bewegt haben. Im Ergebnis tendierten die Indizes nur wenig verändert.

Der Dow-Jones-Index fiel um 0,1 Prozent auf 12.449 Punkte. Der S&P-500 schloss unverändert bei 1292 Zählern. Der Nasdaq-Composite steigerte sich um 0,3 Prozent auf 2711 Punkte.

In der letzten Handelsstunde holten die Indizes das Gros der vorherigen Verluste auf. Teilnehmer sahen darin eine etwas verzögerte Reaktion auf das Beige Book. In diesem Bericht werden die Einschätzungen der regionalen US-Notenbanken zu Beschäftigung, Inflation und Wachstum gesammelt. Insgesamt fielen die Aussagen recht freundlich aus: Für die letzten sechs Wochen des Jahres stellte das Buch ein moderates Wachstum in den USA fest. Die Erholung habe sich landesweit fortgesetzt. Die Inflation sei unterdessen gedämpft geblieben, was der Zentralbank den nötigen Spielraum für weitere geldpolitische Stützungsmaßnahmen geben würde.

Dagegen hatten zuvor neue Konjunkturdaten aus Europa belastet. So ist die Wirtschaft in Deutschland im vierten Quartal voraussichtlich um 0,25 Prozent geschrumpft, und die spanische Industrieproduktion fiel im November um 7 Prozent zum Vorjahr. Zurückhaltung herrschte aber auch wegen der bevorstehenden Auktionen in Europa. Mit Spannung wird verfolgt, wie sich die europäischen Staaten derzeit am Kapitalmarkt refinanzieren können. Dabei wird auf die am Donnerstag und Freitag anstehenden Auktionen in Spanien und Italien gewartet. Sollten diese überzeugen, dürfte dies für leichte Entspannung sorgen.

Bei den Standardwerten lagen Coca-Cola an zweiter Stelle der Verliererliste im Dow Jones, die Aktie gab um 1,9 Prozent nach. Hier hatten sich die Analysten der UBS negativ geäußert und die Aktie auf "Neutral" von "Buy" heruntergestuft.

Chevron fielen um 1,2 Prozent. Das Unternehmen veröffentlichte nach der Schlussglocke einen Zwischenbericht für das vierte Quartal.

Gesucht waren erneut konjunktursensible Aktien. So stiegen Bank of America um 3,6 Prozent und JP Morgan um 1,7 Prozent. Alcoa gewannen 2,0 Prozent und Cisco 1,3 Prozent. Auch United Technologies und Verizon fanden sich auf den Kauflisten.

Deutlich unter Druck standen Urban Outfitters, die um 18,6 Prozent einbrachen. Hintergrund ist der überraschende Abgang des Vorstandsvorsitzenden Glen Senk, der den Einzelhändler für Bekleidung mit sofortiger Wirkung verlässt, um sich nach eigenen Angaben neuen Herausforderungen zu widmen. Der Verwaltungsratsvorsitzende und Präsident Richard Hayne wird Senk nachfolgen und zugleich seinen Platz im Verwaltungsrat räumen.

Für Crocs ging es dagegen um 16,4 Prozent nach oben. Der Schuhhersteller überraschte mit der Ankündigung, dass die Viertquartalsumsätze am oberen Rand der zuletzt genannten Spanne von 200 Millionen bis 205 Millionen Dollar liegen werden. Auf Jahressicht dürften die Erlöse erstmals die Schallmauer von einer Milliarde Dollar überwinden. Analysten erwarten im Konsens Umsätze von 204,4 Millionen Dollar auf Quartalssicht und 1,23 Milliarden Dollar für 2011.

Eastman Kodak haussierten um 36 Prozent, nachdem der Foto- und Filmpionier mitgeteilt hatte, Apple und HTC wegen Patentverletzungen vor Gericht anzuklagen.

Quelle: ntv.de, DJ

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