Unter 1,22 Dollar Euro lässt Federn
17.07.2012, 18:21 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Die jüngsten Aussagen von Fed-Chef Bernanke verpassen dem Euro einen kräftigen Dämpfer. Obwohl sich die Wirtschaft in den letzten Wochen verschlechtert habe, schlage er immer noch den gleichen Ton an wie bisher, bemängeln Händler.
Der Kurs des Euro ist am Dienstag nach einer mit Enttäuschung aufgenommenen Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke unter die Marke von 1,22 US-Dollar gefallen. Zuletzt wurde die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,2246 US-Dollar gehandelt.
Vor der Rede hatte der Euro noch bei rund 1,2280 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2281 (Montag: 1,2177) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8143 (0,8212) Euro.
US-Notenbankchef Bernanke hatte bei seiner Rede vor einem Senatsausschuss keine klaren Hinweise auf eine weitere geldpolitische Lockerung gegeben. "Bernanke hat vielmehr seine in der vorletzten Woche gemachten Aussagen wiederholt", sagte Ulrich Wortberg, Devisenexperte bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Viele Markteilnehmer haben hier offensichtlich mehr erwartet." Laut Wortberg dürfte die US-Notenbank auf ihrer nächsten Sitzung zunächst auf ein Anleihekaufprogramm verzichten und abwarten. Zuletzt hatte sich die Krise in der Eurozone zunehmend als Belastungsfaktor für die USA herausgestellt. Eine erneute Geldschwemme hätte den Dollar tendenziell belastet.
Besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten zur Industrieproduktion und dem Häusermarkt hätten den Devisenmarkt hingegen nicht bewegt, so Helaba-Experte Wortberg. Die Euroschuldenkrise war am Dienstag etwas in den Hintergrund getreten. So hatte sich Spanien problemlos und zu günstigeren Bedingungen refinanziert. Auch an den Anleihemärkten gingen die Risikoaufschläge für spanische und italienische Anleihen zurück.
Quelle: ntv.de, dpa