Konjunkturdaten ziehen an USA stärken den Euro
02.10.2012, 13:00 Uhr
US-Konjunkturdaten helfen dem Euro.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Euro versucht sich freizuschwimmen. Er profitiert dabei von einer leichten Schwäche des Dollar. Den Greenback belasten überraschend positiv ausgefallene Daten zur US-Wirtschaft. Zum australischen Pendant zieht er dagegen deutlich an.
Der Euro profitiert am Dienstag vom erhöhten Risikoappetit der Investoren.Die Gemeinschaftswährung notierte wieder oberhalb der 1,29er Marke bei 1,2920 Dollar nach 1,2886 Dollar im New Yorker Vortagesgeschäft. Angesichts überraschend gut ausgefallener US-Industriedaten ließen die Anleger den sicheren Hafen Dollar links liegen und fragten wieder verstärkt Euros nach.
Die US-Industrie legte im September überraschend zu und schürte so Hoffnung auf eine spürbare Erholung der gesamten Wirtschaft. Der Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager stieg auf 51,5 von 49,6 Punkte. Damit kletterte das Barometer nach drei Monaten wieder über die Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert.
Händler gehen aber davon aus, dass der Anstieg des Euro wegen der Sorgen um Spanien begrenzt sein dürfte. Nach langem Zaudern will das hochverschuldete Land laut ranghoher EU-Diplomaten nun doch komplett unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen.
Offenbar tritt jetzt Deutschland nun aber auf die Bremse. "Wenn Spanien tatsächlich einen Antrag stellt, könnte der Euro vermutlich bis auf 1,33 Dollar klettern", sagte Sim Moh Siong, Währungsstratege bei der Bank of Singapore. Sollte der Markt das Land allerdings durch einen Ausverkauf spanischer Staatsanleihen unter den Schirm zwingen, dürfte der Euro in einem Abwärtssog geraten.
Seitwärts zum Schweizer Franken
Die Devisenexperten der Züricher Kantonalbank (ZKB) sehen den Euro zum Franken in einer Seitwärtsbewegung um 1,21 Franken. Für einen Ausbruch nach oben müssten 1,2125, nach unten 1,2075 Franken durchbrochen werden. "Ein Bruch nach unten könnte bis 1,2035 führen, während auf der Oberseite ein starker Widerstand bei 1,2155 liegt," so die ZKB aus technischer Sicht. Aktuell geht der Euro mit 1,2093 Franken um.
Australiens Leitzins gesenkt
Die Zinssenkung der australischen Notenbank drückte am Dienstag die Währung des Landes auf ein Vierwochentief. Sie fiel um bis zu 0,7 Prozent auf 1,0287 US-Dollar. Der Euro verteuerte sich parallel dazu um 0,9 Prozent auf 1,2540 australische Dollar. Der Leitindex der Aktienbörse Sydney kletterte auf ein Fünf-Monats-Hoch von 4438,30 Punkten.
"Das kam etwas überraschend", sagte Citigroup-Volkswirt Josh Williamson. Offenbar wolle die Zentralbank frühzeitig auf eine mögliche Abkühlung der Konjunktur reagieren. "Dies sollte die Hauspreise, die Konsumlaune und den Einzelhandel im nahenden Weihnachtsgeschäft weiter stützen." Einige Börsianer rechnen damit, dass der australische Leitzins bis zum kommenden Frühjahr auf bis zu 2,75 Prozent von derzeit 3,25 Prozent zurückgehen wird.
Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ