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Erneuerbare Energien 60.000 neue Jobs bis 2010

Biomasse, Wind, Wasser, Sonne oder Erdwärme: Die erneuerbaren Energien entwickeln sich im Windschatten der Klima-Diskussion weiter zum Job- und Wachstumsmotor. Allein in Deutschland rechnen Branchenvertreter bis zum Jahr 2010 mit einem Plus von 60.000 neuen Arbeitsplätzen.

Bis Ende 2007 sollen 15.000 neue Jobs geschaffen sein, hieß es auf der Jahreskonferenz "Erneuerbare Energie" am Donnerstag in Berlin. Beim Jahresumsatz erwartet die Branche ebenfalls wieder ein sattes Plus: 2007 soll er um 17 Prozent auf 32,2 Milliarden Euro steigen. 2010 sind 45,3 Milliarden Euro angepeilt.

"2020 wird die Windenergie über 20 Prozent des Strombedarfs decken", sagte der Präsident des Bundesverbands Windenergie (BWE), Peter Ahmels. In Kombination mit anderen erneuerbaren Energiequellen und Europas Wasserkraft-Speichern könne so ein Großteil der Energieversorgung sichergestellt werden.

Vollversorgung möglich

Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW), bezeichnete die Solarenergie als Beleg dafür, dass Spitzentechnologie auch hier zu Lande wettbewerbsfähig produziert werden könne. Nirgendwo sonst auf der Welt existiere eine so hohe Dichte an Solarfabriken und solartechnischen Forschungseinrichtungen. Schon heute arbeiteten 53.000 Menschen im deutschen "Solar Valley". Im Bereich der erneuerbaren Energien insgesamt sind es zurzeit 214.000.

"Langfristig ist die Vollversorgung durch erneuerbare Energien möglich", sagte Körnig. Experten stritten nur noch darüber, ob dies bis 2050 oder 2070 der Fall sein werden.

Erhalt der Förderung verlangt

"Die erneuerbaren Energien entwickeln sich zu einer der wichtigsten Wachstumsbranchen in Deutschland", sagte auch die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert.

Zugleich warnte sie vor einem Abrücken von der heutigen Förderpolitik: "Sollte Deutschland nicht wie bisher erneuerbare Energien fördern und weiterhin verstärkt auf fossile Energieträger setzen, könnten in Deutschland Kosten in der Höhe von bis zu 25 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren entstehen." Die Preise für Öl und Gas würden weiter steigen, dadurch erhöhten sich die Energiekosten vor allem für Privathaushalte und die energieintensive Industrie. Die Förderung von erneuerbaren Energien würde hingegen zu einer Entlastung von 12 Milliarden Euro führen.

Der energiepolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Hans-Josef Fell, bezifferte die mögliche Zahl von neuen Arbeitsplätzen bis 2020 durch den "Job-Motor Klimaschutz mit erneuerbaren Energien" auf 300.000 auf 500.000. Dazu müssten aber "endlich die Bremsen gegen erneuerbare Energien gelockert werden".

Quelle: ntv.de

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