Schrott für die Schotten? ABN Amro tiefrot
25.05.2009, 11:21 UhrDie niederländische Großbank ABN Amro kämpft weiter mit Verlusten. Im ersten Quartal beläuft sich das Minus auf mehr als 800 Mio. Euro. Bank-Manager sind erleichtert: Die roten Zahlen stammen vor allem aus den Geschäftsbereichen, die künftig in den Büchern der Royal Bank of Scotland auftauchen.

Offensichtlich vergebliche Suche nach Entspannung: Ein Raucher vor der ABN-Amro-Zentrale.
(Foto: dpa)
Die niederländische Bank ABN Amro hat zu Jahresbeginn tiefrote Zahlen geschrieben. Nach Steuern belief sich das Minus im Auftaktquartal auf insgesamt 886 Mio. Euro, teilte das staatlich kontrollierte Institut mit.
Verluste seien vor allem in jenen Sparten angefallen, die derzeit an die Royal Bank of Scotland (RBS) übergehen. Positive Signale gebe es dagegen bei den Abteilungen, die von den Niederlanden übernommen wurden. Dort sei aus dem laufenden Geschäft ein Gewinn von 87 Mio. Euro verbucht worden. Die Aufteilung der Konzernteile verlaufe planmäßig und solle Ende 2009 abgeschlossen werden, hieß es.
Der belgisch-niederländische Finanzkonzern Fortis hatte ABN Amro gemeinsam mit der RBS und dem spanischen Institut Santander kurz vor Ausbruch der Finanzkrise 2007 für rund 70 Mrd. Euro gekauft. Mit der weltgrößten Bankenübernahme hatte sich Fortis aber verhoben. Daraufhin wurde das Institut im Oktober 2008 verstaatlicht. Auch ABN Amro geriet in den Niederlanden in Staatsbesitz.
Ackermann muss warten
Nach der Aufteilung der ABN-Teile auf den Staat und die RBS will die niederländische Regierung ihre Anteile von Fortis und ABN Amro zusammenführen und dann wieder privatisieren. Erschwert wird dieses Vorhaben durch den vereinbarten Verkauf von ABN-Teilen an die Deutsche Bank, den Fortis im vergangenen Jahr im Zuge von EU-Wettbewerbsauflagen beschlossen hatte. Dieser Verkauf liegt derzeit auf Eis.
Quelle: ntv.de, mmo/rts