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Flugzeugbau unter Druck Airbus plant US-Werk

Wegen des schwachen US-Dollars will die EADS-Tochter Airbus jetzt doch einen Teil der Produktion in die USA verlagern. Der europäische Flugzeugbauer plant ein Werk in Mobile im US-Bundesstaat Alabama und greift damit den US-Konzern Boeing in seinem Heimatland an.

"Diese signifikante Investition würde EADS und Airbus zu einem zweiten Produzenten und Export-Unternehmen für große Verkehrsflugzeuge in den USA machen", sagte Airbus-Chef Tom Enders am Montag. Voraussetzung dafür ist aber der Zuschlag für den Bau von US-Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe, wie Enders betonte. Es wäre das erste Werk von Airbus in den USA.

Die bisherigen Planungen für das Werk würden um 20 Prozent ausgeweitet, um auch den Bau der Frachter vom Typ A330 zu bewerkstelligen. Die angestrebte Mitarbeiterzahl müsste um mindestens 300 auf 1300 angehoben werden. Abhängig von der Entscheidung der US-Luftwaffe könnte der Bau ab Ende 2008 aufgenommen werden, hieß es bei EADS. Angepeilt seien dann vier Maschinen pro Monat.

EADS und sein Partner Northrop Grumman hatten stets betont, die Tanker auch in den USA zu bauen, sollten sie den Zuschlag erhalten. Ende 2005 hatte sie sich für Mobile als Standort entschieden. Auch Hauptrivale Boeing bemüht sich um den 40 Mrd. US-Dollar schweren Auftrag der US-Luftwaffe. Mit einer Entscheidung der US-Airforce ist frühestens Ende Februar zu rechnen.

Die in Seattle ansässige US-Konkurrenzfirma schickt eine Maschine auf Basis der Boeing 767 ins Rennen. EADS und Northrop wollen mit dem KC-30 punkten, der auf dem Airbus A330 basiert. Den A330 gibt es sowohl als Passagiermaschine als auch in der Frachtversion. Die Frachtmaschine solle dann auch in Mobile gebaut werden, hieß es. Der A330 ist auch bei US-Fluggesellschaften recht beliebt.

Konkurrenz machen. "Diese signifikante Investition würde EADS und Airbus zu einem zweiten Produzenten und Export-Unternehmen für große Verkehrs-Flugzeuge in den USA machen", sagte Airbus-Chef Tom Enders am Montag. Voraussetzung dafür ist aber der Zuschlag für den Bau von US-Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe, wie er am dafür ausgewählten Standort in Mobile im US-Staat Alabama betonte. Es wäre das erste Werk von Airbus in den USA.

Wegen des starken Euro werden die Forderungen einer Produktionsverlagerung in den Dollar-Raum immer lauter. Die US-Währung gilt als Standard im Flugzeug-Handel. Airbus produziert aber ausschließlich in Europa und muss deshalb die Produktionskosten in Euro tragen. Erst kürzlich hat EADS-Chef Louis Gallois darauf hingewiesen, dass es zur Verlagerung keine Alternative gebe. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, drängt Airbus auch seine Zulieferer dazu, in den Dollar-Raum zu gehen.

Quelle: ntv.de

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