Chefvolkswirt optimistisch Allianz spricht von Aufschwung
03.06.2009, 14:59 UhrDie Allianz rechnet noch im laufenden Jahr mit einer Stabilisierung der Weltwirtschaft. "Eine Erholung wird es noch in 2009 geben", meint Michael Heise, Chefvolkswirt des größten deutschen Versicherungskonzerns.

Michael Diekman, Chef des Hauses, dürfte sich über die Worte seines Obersten Volkswirts freuen: Eine Erholung käme auch der Allianz zugute (Archivbild).
(Foto: REUTERS)
Der Aufschwung sei allerdings ein "zartes Pflänzchen", und es gebe einige Risiken wie den hohen Ölpreis und den schwachen Dollar.
Für Asien erwarten die Experten eine Konjunkturerholung ab der zweiten Jahreshälfte. Wegen der hohen Exportabhängigkeit sei diese Region zwar von der Wirtschaftskrise hart getroffen worden. "Eine lang anhaltende Krise wird Asien aber mit hoher Wahrscheinlichkeit erspart bleiben", fügte Heise hinzu.
Seine Zuversicht begründete er mit dem relativ widerstandsfähigen Bankensystem, hohen Devisenreserven, einer geringen Auslandsverschuldung sowie substanziellen Leistungsbilanzüberschüssen der vergangenen Jahre.
Von der eigentlichen Finanzkrise sei Asien relativ wenig betroffen, weil die Banken dort kaum in problembehafteten Krediten und Anleihen engagiert seien. Die Strategen der Allianz prognostizieren für die asiatischen Schwellenländer ein Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent für 2009 und 5,6 Prozent für 2010, was vor allem den Schwergewichten China und Indien zuzuschreiben sei.
Wo liegt die Talsohle?
China - das größte asiatische Schwellenland und die drittgrößte Volkswirtschaft weltweit - habe den konjunkturellen Tiefpunkt bereits hinter sich. Positive Konjunkturdaten hätten die Hoffnungen auf eine Stabilisierung der Wirtschaft des Reichs der Mitte gestützt.
Allerdings sei nicht mit einem kräftigen Aufschwung zu rechnen, betonten die Allianz-Experten und erwarten für das Gesamtjahr 2009 ein reales Wirtschaftswachstum zwischen sechs und sieben Prozent. Dämpfend wirke sich hier insbesondere die noch auf Monate hin zu erwartende schwache Exportnachfrage aus.
Die Exporteure stünden derzeit vor "noch nie dagewesenen Schwierigkeiten", sagte auch Vize-Handelsminister Zhong Shan. Die Situation werde sich auch im zweiten Halbjahr nicht bessern. Ende Mai hatte der chinesische Staatsrat eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um den Export zu stützen. Dazu gehören unter anderem ein stabiler Yuan und mehr Kreditbürgschaften für Exporteure.
Quelle: ntv.de, rts