105 Dollar pro Barrel? Analysten fürchten Ölkrise
31.03.2005, 19:24 UhrAngesichts des anhaltend hohen Ölpreises entwickeln Experten neue Schreckensszenarien. Einer Studie der Investmentbank Goldman Sachs zufolge könnte sich Rohöl ähnlich stark verteuern wie in den 70er Jahren und bis auf einen Preis von 105 Dollar je Barrel klettern.
"Wir glauben, die Ölmärkte könnten gerade erst am Anfang einer Phase des Superanstiegs stehen", schreiben die Goldman-Analysten in ihrer Studie. Über mehrere Jahre könnte Öl in einer Preisspanne gehandelt werden, die zu einem deutlichen Rückgang des Energiekonsums und zum Aufbau zusätzlicher Ölreserven führe. Erst danach werde es wieder niedrige Energiepreise geben.
Prognosen angehoben
Goldman prognostiziert nun für das laufende Jahr einen Ölpreis von 50 Dollar an der New York Mercantile Exchange - neun Dollar mehr als zuletzt erwartet. Im kommenden Jahr werde der Ölpreis auf 55 Dollar klettern. Bisher waren die Analysten von 40 Dollar ausgegangen. Auf Grund der starken Nachfrage vor allem aus den USA und China erhöhten die Experten die Spanne für ihr Szenario eines "Superanstiegs" auf 50 bis 105 Dollar je Barrel von bisher 50 bis 80 Dollar. Bislang erreichten Futurekontrakte auf Öl an der New York Mercantile Exchange in diesem Jahr im Schnitt 50,03 Dollar.
Nach Einschätzung Goldmans ähnelt das derzeitige Umfeld des Ölmarkts dem der 70er Jahre, als die Ölpreise wegen eines Embargos der arabischen Förderländer in die Höhe schossen und eine weltweite Rezession auslösten, die über mehrere Jahre zu einer sinkenden Ölnachfrage führte. Um die Nachfrage nach Öl zum Erliegen zu bringen, müsse der Ölpreis das Niveau der 70er Jahre erreichen. Goldman geht hierfür von 135 Dollar pro Barrel in New York aus.
Quelle: ntv.de