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Schwächeres Wachstum Arbeitslosigkeit sinkt

Die Bundesregierung erwartet im kommenden Jahr trotz eines schwächeren Wirtschaftswachstums den niedrigsten Stand der Arbeitslosigkeit seit über zehn Jahren. Nach einem Rückgang um 700 .000 im laufenden Jahr werde die Arbeitslosenzahl 2008 im Schnitt um 295.000 auf unter 3,5 Mio. zurückgehen, hieß es. Zum Jahresende 2008 sei eine Zahl von 3,3 Mio. möglich. Damit werde es 2008 so viele Arbeitsplätze wie noch nie in Deutschland geben, sagte Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU).

Gründe für eine gewisse Abkühlung der Konjunktur 2008 seien die Finanzmarktkrise, der starke Euro und der markant höhere Ölpreis, sagte Glos. Die Regierung senkte deshalb ihre Prognose von zuvor 2,4 auf zwei Prozent. 2007 wird ein Wachstum von 2,4 Prozent (bisher 2,3) erwartet. Grundsätzlich sieht Glos kein Ende des Aufschwungs: "Die konjunkturelle Grunddynamik ist intakt und steht auf einem soliden Fundament." Die privaten Haushalte würden 2008 die Rolle des Wachstumsträgers übernehmen.

Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) warnte davor, das Wirtschaftswachstum zu zerreden. "Dies ist nach wie vor eine Aufschwungphase für die deutsche Wirtschaft", sagte er im Bundestag. "Über zwei Prozent hätten wir uns vor eineinhalb, zwei oder drei Jahren noch einen Kuchen gebacken vor Freude." Es gebe zwar bestimmte Risiken, die gesamtwirtschaftliche Lage habe sich aber nicht geändert. "Ich rate nur dazu, nicht wieder von einem Extrem ins andere zu fallen." FDP-Vize Rainer Brüderle warf der Regierung vor, die Vorsorge für schlechte Zeiten zu vernachlässigen und "die sprudelnden Steuergelder mit vollen Händen auszugeben".

Die ostdeutsche Wirtschaft wird nach Ansicht der Regierung auch im nächsten Jahr stärker als im Westen zulegen. Genaue Zahlen gab es jedoch nicht. 2007 wird im Osten ein Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,2 Prozent erwartet, im Westen von 2,9 Prozent. 2006 war das deutsche BIP um 2,9 Prozent gestiegen. Die Forschungsinstitute hatten vorige Woche in ihrem Herbstgutachten ein Wachstum von 2,2 Prozent für 2008 vorausgesagt. Im laufenden Jahr sollen es 2,6 Prozent sein.

Glos sagte, die Schubkraft der Weltwirtschaft werde nachlassen, der Export nicht mehr so hohe Wachstumsraten erzielen. Die durch Spekulationen mit US-Immobilienkrediten ausgelöste Finanzmarktkrise sei noch nicht überwunden. Es sei unsicher, welche Risiken einzelne Banken "noch mit sich herumschleppen". Die höheren Verbraucherpreise nannte Glos "nicht alarmierend". Die Teuerung werde 2007 im Schnitt bei 2,1 Prozent, im nächsten Jahr bei 1,9 Prozent liegen.

Quelle: ntv.de

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