Neue Tarifverhandlungen Aufruf an Post-Firmen
07.11.2007, 08:59 UhrBundeskanzlerin Angela Merkel hat die Tarifparteien der Postbranche wegen des Streits um den Mindestlohn zu neuen Verhandlungen aufgefordert. Der zwischen dem von der Post AG dominierten Arbeitgeberverband und der Gewerkschaft Verdi vereinbarte Tarifvertrag decke weniger als die Hälfte der Beschäftigten in dem Bereich ab, sagte die CDU-Chefin der "Berliner Zeitung".
Damit seien die Voraussetzungen für einen branchenweiten Mindestlohn nicht erfüllt. "Ich würde deshalb den Tarifparteien empfehlen, den Vertrag so zu formulieren, dass er einwandfrei umgesetzt werden kann." Allerdings haben bereits Post und Verdi neuen Tarifverhandlungen eine Absage erteilt.
Merkel zeigte sich überzeugt, dass trotz des Streits um den Mindestlohn die Liberalisierung des Briefmarktes wie vorgesehen zum 1. Januar 2008 in Kraft treten wird.
Die Post-Konkurrenten verlangten eine Beteiligung an etwaigen neuen Verhandlungen der Post-Tarifverträge. Er hoffe, dass der auch zu diesem Thema kommenden Montag tagende Koalitionsausschuss die Möglichkeit schaffe, einen Tarifvertrag für die Branche mitzuverhandeln, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbands der Post-Konkurrenten, Neue Dienste und Zustelldienste, Florian Gerster, im Deutschlandfunk. Solle dies nicht möglich sein, müsse ein Mindestlohn sich an der Marke von 7,50 Euro pro Stunde orientieren. "Briefzusteller sind einfache Dienstleistungen", sagte Gerster. Das Lohnniveau der Post sei völlig überhöht. Die Post hatte sich mit Verdi auf einen Mindestlohn zwischen acht und 9,80 Euro geeinigt.
Quelle: ntv.de