Beitrag zum Wachstum Aufschwung der Baubranche
15.01.2007, 08:57 UhrNach langen Jahren der Krise leistet die Bauwirtschaft wieder einen Beitrag zum Konjunkturaufschwung in Deutschland. Sowohl Beschäftigtenzahlen als auch das Bauvolumen lege zu, sagte Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee am Montag zur Eröffnung der internationalen Fachmesse BAU in München.
Besonders erfreulich sei, dass auch die neuen Länder von diesem Aufwärtstrend profitierten, sagte der SPD-Politiker. "Auch hier gibt es Zuwächse und Licht am Ende des Tunnels." Die Bundesregierung strebe einen Investitionspakt mit Ländern und Kommunen an, über den die Sanierung von Gebäuden zur Verminderung des Co2-Ausstoßes vorangetrieben werden solle.
Rege Investitionstätigkeit
Die Bauinvestitionen in Deutschland haben nach mehreren Jahren mit rückläufiger Entwicklung 2006 erstmals wieder deutlich zugenommen. Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes stiegen die Bauinvestitionen im Jahr 2006 preisbereinigt um 3,6 Prozent, wie die Behörde am Montag berichtete. Begünstigt von Sondereffekten leisteten sie damit wieder einen positiven Beitrag zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts.
Im Wohnungsbau kam es wegen der Abschaffung der Eigenheimzulage zum 1. Januar 2006 bereits ab dem vierten Quartal 2005 zu einem spürbaren Anstieg der Baugenehmigungen, die im Jahresverlauf 2006 zu vermehrten Bauinvestitionen führten. Auch die gleichzeitig eingeführte Absetzbarkeit handwerklicher Modernisierungs- und Erhaltungsleistungen für selbst genutzte Wohnungen führte zu positiven Impulsen, wie die Behörde erklärte.
Durch die im Jahr 2007 in Kraft tretende Erhöhung der Umsatzsteuer entstand zusätzlich 2006 der Anreiz, Bauvorhaben zeitnah umzusetzen. Die Investitionen in Wohnbauten lagen um 3,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im gewerblichen Bau zeigte sich durch die hohe Kapazitätsauslastung bei den Unternehmen eine besonders schwungvolle Entwicklung.
Sowohl im gewerblichen Hochbau, bei dem die Baugenehmigungen seit Anfang des Jahres 2006 rasant stiegen, als auch im gewerblichen Tiefbau lagen die preisbereinigten Zuwächse der Bauinvestitionen mit 4,5 Prozent beziehungsweise 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr deutlich über dem Durchschnitt aller Bauinvestitionen. Die Nachfrage nach öffentlichen Bauten nahm um 1,6 Prozent zu.
Die rege Nachfrage nach Bauleistungen führte im Verlauf des Jahres allerdings auch zu deutlichen Preiserhöhungen. Der Preisanstieg bei den Bauinvestitionen betrug 2,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2005; das ist der stärkste Zuwachs seit 13 Jahren.
Große Nachfrage nach Baustoffen
Der deutsche Baustoff-Fachhandel erlebt nach zehn Jahren mit rückläufigen Umsätzen einen regelrechten Nachfrage-Boom. Vorzieheffekte im Zuge der Mehrwertsteuererhöhung und die Abarbeitung von Bauanträgen, die vor der Abschaffung der Eigenheimzulage eingereicht wurden, hätten 2006 zu einem Umsatzplus von 11,2 Prozent geführt, sagte der Präsident des Branchenverbandes BDB, Max Schierer, am Rande der Messe.
Trotz eines erwarteten Rückgangs in der Neubautätigkeit sei die Branche auch für 2007 zuversichtlich. Fast die Hälfte der Betriebe gehe auch für das erste Halbjahr von weiteren Umsatzsteigerungen aus.
Quelle: ntv.de