Sündenbock Klimaschutz Autoabsatz bricht ein
04.06.2007, 17:43 UhrDie Automobilhersteller können weiter nicht von der robusten Konjunktur in Deutschland profitieren. Im fünften Monat in Folge befindet sich der Autoabsatz trotz hoher Rabatte hier zu Lande im Rückwärtsgang. Die Branche macht dafür die Debatte um den Klimaschutz verantwortlich, die die Verbraucher verunsichere.
Die Pkw-Neuzulassungen brachen im Mai um elf Prozent ein, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) bekannt gab. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus auf zehn Prozent. Die Hersteller registrieren wegen der guten Konjunktur zwar ein steigendes Vermietgeschäft und eine robuste Nachfrage nach Firmenwagen. Viele Privatkunden allerdings halten sich mit dem Kauf eines neuen Autos nach wie vor zurück.
Die Branche macht dafür die hohen Benzinpreise und die noch ungeklärte Neuregelung einer CO2-basierten Kfz-Steuer verantwortlich. Durch die Klimaschutzdebatte seien viele Verbraucher verunsichert. "Hier ist zu allererst die Politik gefordert, durch klare Rahmenbedingungen wieder mehr Vertrauen bei den Bürgern zu schaffen und damit den Knoten auch bei der Automobilnachfrage zum Platzen zu bringen", forderte der neue VDA-Präsident Matthias Wissmann.
Bei den deutschen Autobauern läuft weiter nur Export auf Hochtouren und sichert ihnen eine volle Auslastung der Fabriken. So wurden im Mai rund 367.000 Pkw und Kombi in andere Länder verschifft, acht Prozent mehr als vor Jahresfrist. Der VDA berichtete von einer unvermindert lebhaften Nachfrage aus dem Ausland. Damit wären die Kapazitäten auch künftig gut ausgelastet. Im Mai rollten mit 496.000 Pkw zwei Prozent mehr Personenwagen von den Bändern. Im bisherigen Jahresverlauf legte die Pkw-Produktion um sieben Prozent auf fast 2,5 Mio. Fahrzeuge zu.
Quelle: ntv.de