Privatkunden erwachen Automarkt erholt sich
05.05.2008, 16:34 UhrAuf dem zuletzt schwachen deutschen Automarkt mehren sich die Anzeichen einer Erholung. Die Neuzulassungen legten im April um ein Fünftel auf 318.000 Fahrzeuge zu. Das sei das höchste Absatzvolumen in diesem Monat in den letzten acht Jahren gewesen, teilte der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) mit. Seit Jahresbeginn stiegen die Neuregistrierungen um sieben Prozent.
Allerdings hatte der April diesmal drei Arbeitstage mehr als vor Jahresfrist, weil Ostern 2008 auf März fiel. Im Vergleich der beiden Monate März/April zum gleichen Vorjahreszeitraum fiel der Zuwachs mit einem Prozent mager aus. Entsprechend vorsichtig ist die Branche. "Dies lässt auf eine stabileren Jahresverlauf als 2007 hoffen, auch wenn eine durchgreifende Markterholung sich bislang noch nicht abzeichnet", betonte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Im Vorjahr hatte die höhere Mehrwertsteuer viele potenzielle Käufer vom Neuwagenkauf abgeschreckt. Damals registrierte die Branche deshalb das schwächste Jahr seit der Wiedervereinigung.
Die leichte Erholung in diesem Jahr führt der VDA auf die sinkende Arbeitslosigkeit und das bessere Konsumklima zurück. Das steigende Angebot an sparsamen und umweltschonenderen Fahrzeugen habe die Nachfrage zudem belebt. Mit mehr als 50 Prozent fiel der Zuwachs laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) im Mini-Segment besonders groß aus. Zu Beginn der Freiluftsaison waren auch Wohnmobile (plus 28,9 Prozent) und Cabriolets (plus 25,7) sehr gefragt. Als einziger unter den großen Autokonzernen verbuchte Toyota im April einen herben Einbruch von 17 Prozent.
Interesse bei Privatkäufer erwacht wieder
Auch die private Nachfrage kommt langsam in Fahrt, allerdings wurde erneut mehr als die Hälfte der neu registrierten Fahrzeuge von gewerblichen Haltern zugelassen. An Privatkäufer gingen nach Angaben des Importeursverbandes VDIK im Jahresverlauf 70.000 Autos, damit sei der starke Einbruch des Vorjahres zu einem großen Teil aufgeholt worden. "Diese Zahlen machen deutlich, dass weiteres Wachstum nur durch eine Steigerung der privaten Zulassungen erreicht werden kann", sagte VDIK-Präsident Volker Lange.
Er forderte die Bundesregierung auf, Anreize zum Umstieg auf abgas- und verbrauchsärmere Fahrzeuge zu schaffen. Deren Modelle zur Umstellung der Kfz-Steuer auf den CO2-Ausstoß ließen befürchten, dass ein Austausch alter gegen neue Fahrzeuge eher behindert als gefördert werden könnte. Aus Regierungskreisen war bekanntgeworden, dass Halter älterer Autos anders als von der Automobilindustrie gefordert bei der Umgestaltung der Kfz-Steuer nicht stärker belastet werden sollen.
Quelle: ntv.de