Meldungen

Minus 5 Prozent möglich BIP wird abstürzen

Die Bundesregierung wird einem Zeitungsbericht zufolge ihre Konjunkturprognose 2009 drastisch auf einen Rückgang von etwa 4,5 Prozent senken. Die Zahlen im ersten Quartal seien "so dramatisch schlecht", dass der Rückgang beim Bruttoinlandsprodukt im Gesamtjahr schon rein rechnerisch kaum noch unter vier Prozent liegen könne, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Regierungskreise.

"Womöglich kommen wir sogar an fünf Prozent heran", hieß es. Im Kanzleramt, im Finanz- und im Wirtschaftsministerium liefen derzeit die Vorarbeiten für die neue Regierungsprognose, die in der zweiten April-Hälfte vorgestellt werden solle, berichtete die Zeitung. Derzeit lägen die Schätzungen in den einzelnen Häusern noch etwa einen Prozentpunkt auseinander.

Erst am Vortag hatte die "Bild" unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, intern gehe das Wirtschaftsministerium von einem Rückgang des BIP um vier bis 4,5 Prozent aus. Der Einbruch wäre damit doppelt so stark ausfallen wie bisher angenommen. Die offizielle Prognose sagt bislang einen Rückgang von 2,25 Prozent voraus. Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hatte dazu am Dienstag gesagt, er könne keine Zahlen aus seinem Hause bestätigen. Noch gebe es dort keine neue Prognose.

Reuters hatte darüber hinaus in Regierungskreisen erfahren, die Arbeiten an der neuen Prognose seien noch nicht in der "heißen Phase". Daher gebe es auch noch keine Konkretisierungen. Entscheidendes Datum für die Regierungsprognose ist der 23. April. Dann geben die führenden Wirtschaftsinstitute ihre neue Prognose bekannt.

Einzelne Institute erwarten aber inzwischen Rückgänge, die sich in Richtung fünf Prozent bewegen. Deshalb wäre eine Änderung der Regierungsprognose in diese Größenordnung keine große Überraschung. Die Commerzbank-Experten halten sogar ein Minus von bis zu sieben Prozent für möglich.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete darüber hinaus aus Regierungskreisen, im Laufe des Jahres werde die Krise voll auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. Ein Anstieg der Erwerbslosigkeit auf mehr als vier Mio. - nach 3,3 Mio. im Jahresdurchschnitt 2008 - werde nicht mehr ausgeschlossen. Auf die Kassen von Bund Ländern und Gemeinden kämen damit Fehlbeträge in beträchtlicher zweistelliger Milliardenhöhe zu. Erweise sich die derzeit diskutierte Regierungsschätzung als richtig, summierten sich allein die Steuerausfälle auf rund 25 Mrd. Euro, schrieb das Blatt. Hinzu kämen deutlich höhere Sozialausgaben. Für den Bund hieße das, dass die Neuverschuldung auf 60 bis 70 Mrd. Euro steigen und damit den höchsten Wert aller Zeiten erreichen würde.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen