Allianz mit Russland Bahn blickt nach Moskau
11.07.2009, 09:46 Uhr
Die Konzerne wollen vor allem beim Frachtgeschäft von China nach Europa zusammenarbeiten.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Deutsche Bahn will einem Zeitungsbericht zufolge eng mit der russischen Staatsbahn RZD zusammenarbeiten. Die beiden Staatsunternehmen verhandelten über eine Überkreuz-Beteiligung, berichtet die "Frankfurter Rundschau" und beruft sich dabei auf Unternehmenskreise. Bahn-Chef Rüdiger Grube wolle gemeinsam mit seinem russischen Kollegen Wladimir Jakunin nächste Woche bei den deutsch-russischen Regierungskonsultationen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Russlands Präsident Dmitri Medwedew über die Pläne informieren.
Ein Bahn-Sprecher sagte dazu, bei dem Treffen in Oberschleißheim bei München würden nur kleinere Kooperationen der Bahnen im akademischen Bereich unterzeichnet. Die Teilprivatisierung des Konzerns sei aufgrund der gegenwärtigen Lage an den Finanzmärkten und der Wirtschaftskrise auf unbestimmte Zeit verschoben. Daran habe sich nichts verändert
Jakunin lässt nicht locker
Grube war Anfang Juni zu Gesprächen mit der russischen Seite nach Moskau gereist. Damals sagte er, es gebe eine "Reihe von Ideen", um die Zusammenarbeit mit der russischen Bahn auszubauen. Als Beispiel nannte er das Frachtgeschäft von China über Russland nach Europa. Auf Spekulationen, dass zwischen beiden Bahnen eine Überkreuzbeteiligung möglich wäre, war er nicht näher eingegangen. Bei dem Besuch wurde Grube von seinem Vorgänger Hartmut Mehdorn begleitet.
Der russische Bahnchef Jakunin hatte wiederholt ein Interesse an einer Beteiligung bei der Deutschen Bahn signalisiert. Ursprünglich wollte die russische Bahn bei dem im Herbst abgesagten Börsengang der Deutschen Bahn rund fünf Prozent der Anteile kaufen. Früher oder später werden unsere Unternehmen als Co-Eigentümer zusammenwirken", so Jakunin im Juni. Die beiden Bahn-Konzerne seien geographisch aneinander gebunden, kämpften gegen die gleichen Konkurrenten und könnten nur gemeinsam die Lücke zwischen westlichen und östlichen Standards schließen.
Aus Sicht der Deutschen Bahn hätte eine solche Partnerschaft, unterlegt durch einen wechselseitigen Anteilsbesitz, den Vorteil, dass damit die Position als international tätiger Konzern gefestigt würde.
Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts/DJ