Abrücken vom Jahresziel Balda rutscht in Verlustzone
02.08.2007, 08:51 UhrDer Handyausrüster Balda kommt nicht aus den roten Zahlen und gibt seine Geschäftsziele für das laufende Jahr auf. Gerade bei der hoffnungsvollen Touchscreen-Technologie, die in diesem Jahr für hohe Zuwachsraten sorgen sollte, ergaben sich Probleme, wie das Unternehmen in Bad Oeynhausen mitteilte. Zudem verlief das Handy-Geschäft in Europa schwach. Im zweiten Quartal fiel bei einem Umsatzrückgang um rund 20 Prozent auf 66,3 Millionen Euro ein Vorsteuerverlust von 1,9 (Vorjahreszeitraum: plus 5,2) Millionen Euro an.
Bislang hatte Balda für 2007 einen Vorsteuergewinn von 50 bis 55 Millionen Euro und ein Umsatzplus von 70 Prozent auf 600 bis 650 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Eine neue Prognose gab der Vorstand nicht. Die Pleite des Handy-Herstellers BenQ, die Balda nach eigener Auskunft bis heute nicht verkraftet hat, und der Preisverfall hatten 2006 zu einem Vorsteuerverlust von 50 Millionen Euro geführt.
Börsengang des Touchscreen-Geschäfts eine Option
Bei einer großen Bestellung für Tastbildschirme (Touchscreens) habe sich der Auftraggeber unmittelbar vor Produktionsbeginn für eine andere Variante von Balda entschieden, sagte Firmen-Chef Joachim Gut. Dadurch käme es zu Verzögerungen und einige Umsatz- und Ergebnisbeiträge verschöben sich ins kommende Jahr. Balda habe derzeit insgesamt 15 Kunden für Touchscreens, sagte Gut. Namen nannte er nicht. Zu Jahresbeginn hatte ein Sprecher Reuters gesagt, der US-Konzern Apple habe Balda den Auftrag über Displays für sein neues Handy "iPhone" erteilt.
Nach den Forderungen zweier Großaktionäre, das gewinnträchtige Touchscreen-Geschäft an die Börse zu bringen, erwägt der Vorstand nun eine solche Abspaltung. Gut bezeichnete dies als eine "strategische Option". Die im Kleinwerteindex SDax gehandelte Aktie erholte sich im Tagesverlauf von anfänglichen Kursverlusten und notierte am Mittag mit knapp zwei Prozent bei 8,30 Euro im Plus.
Quelle: ntv.de