Neuer Rückschlag für BA Bank stockt bei Iberia auf
22.11.2007, 16:01 UhrIm Bieterkampf um Iberia hat eine Regionalbank aus Madrid ihren Anteil an der spanischen Fluggesellschaft aufgestockt und könnte jetzt eine Übernahme durch British Airways vereiteln. Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen erhöhte Caja Madrid ihren Anteil an Iberia und verfügt nun über 23 Prozent des Kapitals. Iberia-Aktien verbuchten am Donnerstag zeitweise mit sieben Prozent den größten Tagesverlust seit gut zwei Jahren, weil die höhere Beteiligung nach Ansicht von Börsianern eine Übernahme unwahrscheinlicher macht.
Dies ist der zweite Rückschlag für die Bemühungen des BA-Konsortiums um Iberia innerhalb weniger Tage. Erst vor einer Woche hatte ein spanisches Konsortium namens Gala Capital für Iberia bis zu 3,7 Mrd. Euro geboten und damit mehr als die Gruppe um BA und die Beteiligungsgesellschaft TPG Capital. Iberia prüft derzeit, ob sie Gala Capital Einblick in die Bücher gewähren soll.
Iberia ist besonders als Marktführer auf Flügen von Europa nach Lateinamerika attraktiv. Auch Lufthansa hat grundsätzlich Interesse an Iberia, hält das Unternehmen jedoch derzeit für zu teuer. Der deutsche Marktführer betonte am Donnerstag, es gebe noch immer keine Entscheidung über ein Angebot. So lange noch nicht klar sei, wie der Iberia-Großaktionär BA entscheide, werde man unverändert die Situation beobachten. Auch der europäische Marktführer Air France-KLM bekräftigte lediglich, die Situation weiter genau zu verfolgen.
Experten gehen fest davon aus, dass die Caja Madrid vor allem eine Übernahme durch die TPG Capital und BA blockieren will. Die von der Regionalregierung kontrollierte Bank wolle Iberia in spanischer Hand behalten, um so Geschäftsinteressen in der spanischen Hauptstadt zu sichern. "Wir haben das Gefühl, dass Caja Madrid Iberias Unabhängigkeit sichern will", erklärte ein Analyst der Fortis Bank.
Die Caja Madrid machte von einem Vorkaufsrecht Gebrauch, um sich den gut sechsprozentigen Iberia-Anteil der Firma Logista zu sichern. Erst 24 Stunden zuvor hatte das Institut den siebenprozentigen Anteil der Bank BBVA übernommen.
Quelle: ntv.de