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Kooperation der Finanzaufsichten Banken denken europäisch

Die privaten Banken haben angesichts der Verwerfungen an den weltweiten Kreditmärkten eine engere Zusammenarbeit der Finanzaufsichten in Europa gefordert.

"An einem System europäischer Aufsichtsbehörden mit einer EU-Institution für die großen, international tätigen Banken geht kein Weg vorbei", sagte der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), Klaus-Peter Müller, bei der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank am Sonntag in Washington. Es sei Zeit für Fortschritte bei der engeren und internationalen Kooperation der Finanzaufsichten.

An der deutschen Finanzaufsicht, die von Bundesbank und BaFin durchgeführt wird, will der BdB in jedem Fall festhalten. In den vergangenen Wochen habe sich das Zusammenwirken der beiden Behörden bewährt. "Wir sehen dort keine Notwendigkeit, etwas zu ändern", sagte Müller.

Der Commerzbank-Chef riet in der politischen Debatte über Staatsfonds zu Besonnenheit. "Wir wollen doch auch künftig von ausländischen Kapitalanlegern und Direktinvestitionen profitieren und uns nicht selbst durch Protektionismus schaden", monierte er. Ein gemeinsames europäisches Vorgehen sei ein besserer Weg als eine nationale Debatte. Für mehr Akzeptanz der Staatsfonds sorge vor allem eine höhere Transparenz. Nötig seien etwa die Veröffentlichung von Beteiligungen oder selbstauferlegte Beteiligungshöchstgrenzen.

Zu dem von US-Banken geplanten Kreditrisikenfonds äußerte sich der BdB-Präsident kritisch. "Die Frage ist, was mit solchen Fonds beabsichtigt ist", sagte Müller. Noch sei eine abschließende Beurteilung des "Superfonds" nicht möglich, da zu wenige Informationen vorlägen. Er warnte aber vor einer vorschnellen Verurteilung. "Positiv wäre es, wenn der Superfonds durch Bereitstellung von Liquidität und mehr Preistransparenz dazu beiträgt, den Markt wieder in Gang zu setzen", sagte Müller.

Quelle: ntv.de

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